Die postklimakterischen Blutungen als Kennzeichen für das Uteruskarzinom
- 1 August 1930
- journal article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946)
- Vol. 56 (33) , 1388-1391
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1125872
Abstract
Unsere Untersuchungen haben ergeben, daß bei mehr als ⅘ der postklimakterischen Blutungen und bei etwa ⅓ der klimakterischen Blutungen ein Genitalkarzinom vorlag. In Zukunft muß daher jede „postklimakterische” Blutung, wenn auch nur etwa œ Jahr seit Aussetzen der Periode vergangen ist, als Kennzeichen für einen Krebs der weiblichen Genitalorgane angesehen werden, sofern nicht die gynäkologische Untersuchung eine andere, nichtkrebsartige Ursache ergibt. Die durch harmlose Erkrankungen bedingten Blutungen beruhen meist auf Erosionen, Polypen, Dekubitalgeschwüren. Alle diese gutartigen Ursachen kann jeder praktische Arzt bei der Untersuchung leicht feststellen. Wo die Diagnose unklar ist, muß die Probeabrasio ausgeführt werden, lieber zehnmal zu oft als einmal zu wenig. Aber auch jede „klimakterische Blutung”, also beim Uebergehen in die Wechseljahre, erfordert ernsteste Beachtung, da schon bei diesem in ⅓ der Fälle Krebs als Ursache gefunden wurde. Als Folgerung muß erneut verlangt werden, daß endlich bei jederunregelmäßigen Blutung bei Frauen eine gynäkologische Untersuchung bis zur Klärung der Ursache durchgeführt wird. Es darf nicht mehr weiter vorkommen, daß Frauen wegen Blutungen wochen- und monatelang ohne jede Untersuchung „mit Tropfen” behandelt werden. Das Unterlassen der Untersuchung bedeutet eine Fahrlässigkeit und einen Kunstfehler, durch den manche Karzinomkranke hingehalten wird, bis ihr Leiden unheilbar geworden ist.Keywords
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