Einsatz der Mehrschicht-Spiral-CT beim traumatologischen Notfall und ihre Auswirkungen auf den Untersuchungs- und Behandlungsalgorithmus

Abstract
Die initiale Diagnostik bei polytraumatisierten Patienten im Schockraum ist derzeit eine Kombination aus konventioneller Röntgendiagnostik, Sonographie und Computertomographie. Die vorliegende Arbeit liefert eine Übersicht über den Stellenwert und die diagnostische Qualität der einzelnen Methoden hinsichtlich der Detektion von Verletzungsfolgen. Die Computertomographie ist dem Ultraschall im Nachweis von Organläsionen deutlich überlegen. Zudem sind therapierelevante Befunde am Thorax und am Stammskelett genauer diagnostizierbar als mit dem konventionellen Röntgen. Die Computertomographie kann als alleinige Methode zum Einsatz kommen, wenn sie die Befunde im Vergleich zur konventionellen Diagnostik und Sonographie in gleicher oder kürzerer Zeit zur Verfügung stellt. Hierzu sind technische und infrastrukturelle Voraussetzungen, wie die räumliche Integration eines MSCT-Scanners in den Schockraum, sowie Änderungen im CT-Protokoll und im Arbeitsablauf des Radiologen und der anderen beteiligten klinischen Fachrichtungen notwendig. Es werden ein optimiertes MSCT-Protokoll für die Untersuchung polytraumatisierter Patienten und ein Befundungsalgorithmus vorgestellt, bei dem im Rahmen eines Stufenschemas CT-Befunde gewichtet nach ihrer notfalltherapeutischen Relevanz erfasst und sofort dem behandelnden Ärzteteam mitgeteilt werden. The initial diagnostic work-up of trauma victims with multiple injuries is currently a combination of conventional radiography (CR), ultrasound (US), and computed tomography (CT). This article reviews the diagnostic quality of the different imaging modalities regarding detection and classification of injuries. CT performs better than US in detecting traumatic lesions of abdominal parenchymal organs. Furthermore, CT is better than CR in detecting therapeutically relevant chest and bone injuries. MSCT may replace CR and US under the condition that it is faster than or at least as fast as the conventional approach to diagnose life threatening injuries. This can be achieved only by changing the work-flow for the entire trauma team including radiologist. Furthermore, certain prerequisites must be fulfilled including integration of a MSCT scanner into the emergency room. An optimized whole body CT protocol for the assessment of trauma victims using MSCT as well as a two-step algorithm for reporting the imaging findings depending on their clinical significance is presented.

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