Russula‐Farbstoffe: Zur Struktur von Russupteridin‐sIII

Abstract
Der rote Hauptfarbstoff aus den zu den Basidiomyceten gehörenden Pilzen Russula emetica Fr., R. sardonia Fr. em. Rom. und anderen Spezies, das sog. Russupteridin‐sIII, ist ein «dimeres» Lumazinderivat. Nach Säurehydrolyse konnte Ribose, bzw. Furfurol nachgewiesen werden, neben dem tricyclischen 2,10‐Dihydro‐4,6,8‐trihydroxy‐10‐ribityl‐2‐oxo‐pyrimido[5,4‐g]pteridin (2). Spaltung mit 2proz. Essigsäure unter Sauerstoffausschluss im geschlossenen Rohr lieferte die N‐Ribityllumazine 3a, 3b und 4, nebst weiteren, bisher nicht identifizierten Verbindungen.Verschiedene Russula‐Arten können, da sie verhältnismässig viel Riboflavin enthalten, als flavinogene Organismen angesprochen werden. Wir postulieren einen Zusammenhang zwischen der Entstehung der roten Russupteridine und der Biosynthese von Riboflavin.