Über die Sorptionseigenschaften von Waldböden bezüglich gelöster organischer Substanzen

Abstract
Ziel der Untersuchungen war die Charakterisierung der wichtigsten Bodentypen (Rendzinen, Pelosole, Braunerden, Parabraunerden, Podsole, Terrae fuscae, Pseudogleye, Gleye) unter forstlicher Nutzung als Sorbenten für gelöste organische Substanzen (DOM). Zu diesem Zweck wurden die Sorptionsisothermen von DOM an 135 Horizonten von 36 Profilen ermittelt.Die Freisetzung von organischem C nach Zugabe von Lösungen, die selbst keinen gelösten organischen Kohlenstoff (DOC) enthielten, war besonders hoch in den Corg‐reichen Ah‐, Aeh‐ und Bh‐Horizonten. In den Corg‐ärmeren Unterböden war die DOC‐Freisetzung sehr viel geringer.Die meisten der untersuchten Oberböden (Ah‐, Al‐, Ae‐Horizonte) sowie die Bh‐, Gr‐ und Cv‐Horizonte wiesen eine geringe Bindung von DOC auf. Dafür sind geringe Gehalte an potentiellen Sorbenten (Ton, Sesquioxide) und/oder hohe Gehalte an Corgverantwortlich. Letztere scheinen die Sorption durch Belegung von Bindungsplätzen zu behindern. Gute Sorptionseigenschaften wiesen P‐, Bv‐, Bt‐, Bs‐ und T‐Horizonte auf. Unter aeroben Versuchsbedingungen zeigten auch Sw‐, Sd‐ und Go‐Horizonte eine hohe Bindung von DOC. Wurden aber die Sorptionsexperimente nach einer anaeroben Inkubation durchgeführt war das Ausmaß der Sorption deutlich reduziert.