Bei anoxybiotischer Passagenzüchtung nimmt die Zellvermehrung der Gärhefen von Generation zu Generation successiv ab, bis vollständige Cytostase eintritt. Die Kontinuität des Hefewachstums ist obligat aerob bedingt. Aus dem partiellen und bei fortgesetzter anaerober Passagenimpfung schließlich stagnierenden Proliferationsvermögen der Hefezellen wird — in Analogie zum Muskel — auf das Vorhandensein einer oxydativ gebildeten Energiereserve geschlossen. Der aerobe Reaktivierungsprozeß bei anoxybiotisch hervorgerufener Wachstumssistierung wird nicht durch einen initialen O2-Effekt ausgelöst, sondern ist zeitlich abhängig von dem in Reaktion tretenden Sauerstoff, der seinerseits in quantitativer Relation zur proliferierenden Zellmasse steht.