Metallorganische Verbindungen, XXX Neue Komplexverbindungen der Aluminiumalkyle
- 29 March 1960
- journal article
- research article
- Published by Wiley in European Journal of Organic Chemistry
- Vol. 629 (1) , 33-49
- https://doi.org/10.1002/jlac.19606290106
Abstract
Aluminiumtrialkyle geben mit vielen Alkalihalogeniden sowie mit Alkalicyaniden (und offenbar allgemein ‐pseudohalogeniden) Komplexverbindungen des koordinativ 4‐zähligen Aluminiums vom Typ M[AlR3X] (M = Alkalimetall, X = Halogen, Cyan). Ihre Stabilität nimmt mit dem Ionenvolumen des Alkalimetalls zu, mit dem des halogens sowie mit der Größe der Alkyle am Aluminium ab. Die Komplexbildung beschränkt sich beim Lithium auf das (den Halogeniden analoge) Lithiumhydrid. Gegenüber Aluminiumtrimethyl und ‐triäthyl tritt sie bei den Fluoriden und Cyaniden von Natrium bis Cäsium ohne Ausnahme ein. Bei den Chloriden ist sie auf die des K, Rb und Cs, bei den Bromiden auf die des Rb und Cs beschränkt. Komplexe der Alkalijodide gibt es nicht, wohl aber solche von Tetraalkylammoniumjodiden. — Die Stabilitätsverhältnisse der Halogenidkomplexe lassen sich aus bestimmten plausiblen Grundannahmen heraus zu den Gitterenergien der Alkalihalogenide in Beziehung setzen und in sich widerspruchsfrei deuten. — Außer den 1 : 1‐Komplexen existieren 1 : 2‐Komplexe der Art MX·2 AlR3 (X = H, F, Cl, CN). Die beiden Aluminiumtrialkyle sind in ihnen verschieden fest gebunden. Alle diese Verbindungen sind Elektrolyte, jedoch zeigen die 1 : 1‐Komplexe der Alkalifluoride nur rund 1/100 der Leitfähigkeit der 1 : 2‐Komplexe und der anderen Alkalihalogenid‐Komplexe. — Die Komplexverbindungen NaF. Al(CnH2n—1)3 und NaF·2Al(CnH2n+1)3 sind bis n = 4 nachgewiesen, ab n = 6 sind sie sicher instabil. Weiter herauf in der homologen Reihe kommt man mit Kaliumfluorid.—Grundsätzlich ähnliche Gesetzmäßigkeiten gelten für die Alkalihalogenid‐Komplexe von R2Al·Halogen. M[AlR2Cl2] existiert, wenn M = K, nicht aber, wenn M = Na. — Komplexbildung tritt weiter ein mit Carbonaten und carbonsauren Salzen. Die Komplexe sind jedoch instabil und verändern sich rasch durch intramolekulare Reaktionen.Keywords
This publication has 9 references indexed in Scilit:
- Metallorganische Verbindungen, XXIX Die Quantitative Bestimmung von Dialkyl‐aluminiumhydridenEuropean Journal of Organic Chemistry, 1960
- Elektrolyse einiger komplexer Organo‐aluminium‐Verbindungen an indifferenten AnodenEuropean Journal of Inorganic Chemistry, 1959
- Metallorganische Verbindungen XXIV Organo‐Aluminium‐FluorideEuropean Journal of Organic Chemistry, 1957
- Die Elektrolytische Abscheidung von Aluminium aus organischen KomplexverbindungenZeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1956
- Metallorganische Verbindungen XIX: Reaktionen der Aluminium‐ Wasserstoff‐Bindung mit OlefinenEuropean Journal of Organic Chemistry, 1954
- Verfahren zur maßanalytischen Bestimmung des AluminiumsAngewandte Chemie, 1950
- The Alkyls of the Third Group Elements. I. Vapor Phase Studies of the Alkyls of Aluminum, Gallium and Indium1Journal of the American Chemical Society, 1941
- Leitfähigkeit und Zustand von Elektrolyten in MetallalkylenZeitschrift für Physikalische Chemie, 1933
- A STUDY OF THE FACTORS INFLUENCING COMPOUND FORMATION AND SOLUBILITY IN FUSED SALT MIXTURES1Journal of the American Chemical Society, 1923