14. Alexander Gurewitsch: Über eine Methode zur Bestimmung der Keimfähigkeit ohne Keimprüfung
- 1 April 1935
- journal article
- Published by Wiley in Berichte Der Deutschen Botanischen Gesellschaft
- Vol. 53 (3) , 303-318
- https://doi.org/10.1111/j.1438-8677.1935.tb01886.x
Abstract
Zasammenfassung: In vorliegender Untersuchung wurde eine Methode zur Be‐stimmung der Keimfähigkeit von Samen ohne Keimprüfung aus‐gearbeitet, die auf der Fähigkeit der lebenden Zellen beruht, das Dinitrobenzol durch ihre Atmung zu reduzieren.Die Reduktionsprodukte des Dinitrobenzols: Nitrophenyl‐hydroxylamin und Nitranilin, verteilen sich differenziert in den Geweben des0 Samens, was durch die ungleiche Intensität der in diesen verlaufenden Oxydations‐Reduktions‐Prozesse bedingt ist. Infolgedessen entsteht in keimfähigen Samen bei nachfolgender Einwirkung von Ammoniak, das mit Nitrophenylhydroxylamin eine charakteristische Farbenreaktion gibt, eine scharf differenzierte Färbung, die als Indikator ihrer Keimfähigkeit dient und an Quer‐schnitten durch ihren Embryo leicht zu erkennen ist.Diese Färbung entsteht in keimfähigen Samen nach Einwirkung von Dinitrobenzol bei Zimmertemperatur im Laufe von 5 Stunden und bei 40–45° C im Laufe von 1 Stunde und verändert sich nicht auch nach bedeutend längerer Einwirkungs‐dauer von Dinitrobenzol, weil die Samen im letzteren längere Zeit ihre Lebensfähigkeit behalten.Da Dinitrobenzol und Ammoniak aus wässeriger Lösung leicht in die Samen durch ihre selektiv‐permeable Hülle ein‐dringen, so fällt bei der Keimfähigkeitsbestimmung mittels der Dinitrobenzol‐Methode die Notwendigkeit einer Entfernung der Samenhaut weg.Die Bestimmung der Keimfähigkeit einer Samenprobe von 100 Stück mittels der Dinitrobenzol‐Methode, einschließlich der Zeit, die notwendig ist zu ihrer Abzählung, zur Versuchs‐anstellung, zur Einwirkung von Dinitrobenzol und Ammoniak, zur Herstellung der Schnitte und ihrer Beobachtung erfordert bei Zimmertemperatur 6–61/2 Stunden und bei 40–45° C 2–21/2 Stunden.Die Dinitrobenzol‐Methode zur Bestimmung der Keimfähigkeit wurde in vorliegender Untersuchung an Körnern von Weizen und Roggen ausgearbeitet und geprüft.This publication has 6 references indexed in Scilit:
- Oxydations-Reductions-PotentialePublished by Springer Nature ,1929
- Über den Verlauf der OxydationsvorgängeBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series), 1922
- Über den Mechanismus der OxydationsvorgängePublished by Springer Nature ,1922
- Erhaltung der Funktionen aerober Zellen bei Ersatz des freien Sauerstoffs durch chemisch gebundenen: „Pseudoanoxybiose“Pflügers Archiv - European Journal of Physiology, 1921
- Die Reduktion der aromatischen Nitrogruppe als Indikator von Teilvorgängen der Atmung und der Gärung. — Eine Methode zur vergleichend-quantitativen Bestimmung biologischer Oxydo-ReduktionenPflügers Archiv - European Journal of Physiology, 1921
- Zur Kenntnis des intermediären Stoffwechsels und der dabei wirksamen Enzyme1Skandinavisches Archiv Für Physiologie, 1920