Über die Entstehung der solaren Komponente der Ultrastrahlung
Open Access
- 1 April 1949
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung A
- Vol. 4 (4) , 303-315
- https://doi.org/10.1515/zna-1949-0410
Abstract
Die Beobachtungen von Forbush und Ehmert machen es sehr wahrscheinlich, daß gelegentlich Ultrastrahlung von der Sonne emittiert wird und daß hierfür Vorgänge in der Umgebung aktiver Sonnenflecken verantwortlich sind. Die Änderungen der Magnetfelder aktiver Flecken ergeben, wie schon S w a n n bemerkt hat, induzierte elektrische Felder, deren Ringintegrale Werte bis zu 109-10 10 V annehmen. Bisher war jedoch nicht zu verstehen, auf welchem Wege geladene Teilchen in diesen Feldern die diesen Potentialdifferenzen entsprechenden Energien erlangen können. Es wird zunächst ein sehr spezieller Modellmechanisnius betrachtet, bei dem die Bewegungsgleichung geschlossen integriert werden kann. Dann werden die Bewegungsverhältnisse allgemein diskutiert, und es wird gezeigt, daß gerade in komplizierteren aktiven Fleckengruppen Beschleunigungen || h auftreten werden, welche auf Ultrastrahlenergie führen können; wenn dies auf magnetischen Feldlinien geschieht, die in große Entfernung vom Fleck führen, können die beschleunigten Teilchen die Sonne verlassen.Diese Diskussion gilt zunächst nur für sich ändernde Magnetfelder in derart verdünnter Materie, daß ihre Rückwirkung auf die Ausbreitung der Magnetfelder vernachlässigt werden darf. Tatsächlich erweist sich die Frage dieser Rückwirkung der Sonnenatmosphäre als sehr verwickelt. Andererseits ist es für die Entstehung der Ultrastrahlung hinreichend, wenn im Koronaniveau die Magnetfelder nur (größenordnungs-mäßig) ihre Vakuumintensität haben und hinsichtlich der Regellosigkeit ihrer Gestalt und Veränderungen den Erscheinungen im Niveau der'sichtbaren Oberfläche entsprechen; die ausführliche Diskussion erweist diese Vorstellung als begründet. Schließlich werden die energetischen Verhältnisse diskutiert; es wird gezeigt, daß die beobachteten Intensitäten der Ultrastrahlungsspitzen verstanden werden können. Falls die hier ausgeführten Vorstellungen zutreffen, ist zu erwarten, daß das Energiespektrum der solaren Ultrastrahung keine untere Grenze bei 10 9 Volt besitzt, sondern daß viel mehr Energie durch weniger energiereiche Teilchen transportiert wird. Ferner zeigt sich, daß eine lokale Erniedrigung der Teilchendichte wesentlich für die Entstehung von Ultrastrahlung ist. Im letzten Abschnitt wird die Frage diskutiert, ob die gesamte Ultrastrahlung durch Mechanismen der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Art entstanden sein und entstehen könnte: in diesem Zusammenhang wird der Einfluß der Expansion der Welt auf das Energiespektrum der Ultrastrahlung diskutiert.Keywords
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