Über organische Schweflradikale, VI. Isolierung von Arylschwefel‐Radikalen, Benzylschwefel‐ und Phenylselen‐Radikal

Abstract
Aromatische Disulfide, Dibenzyldisulfid und Diphenyidiselenid dissoziieren bei Bestrahlung mit kurzwelligem UV im Hochvakuum in Radikale des einbindigen Schwefels (RS·) und Selens (C6H5‐Se·). Sie sind bei 77° K stabil. Beim Erwärmen rekombinieren sie zum Disulfid oder bilden Mercaptan durch Dispro‐portionierung bzw. Dehydrierung überschüssigen Disulfids. Elektronendona‐toren oder ein Phenylkern in p‐Stellung stabilisieren die Arylschwefel‐Radikale und verschieben ihre Lichtabsorption nach größeren Wellenlängen. p‐Xenyl‐schwefel‐Radikal entsteht auch durch Photolyse von p‐Xenylmercaptan. Die ESR‐Spektren der Radikale zeigen einen anisotropen, meist nahezu axial‐symmetrischen g‐Faktor.

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