Abstract
Ein fraktioniertes Polystyrol vom Molekulargewicht Mw ≈ 540000 wurde in Chloroform, Toluol, Methyläthylketon und Cyclohexan sowie in drei Mischungen von Toluol und Methyläthylketon untersucht. Da das Chloroform ein gutes, das Cyclohexan dagegen ein Θ‐Lösungsmittel für Polystyrol darstellt, nehmen die Dimensionen des Fadenmoleküls beim Übergang zwischen den Lösungsmitteln ab. Mit den Knäueldimensionen ändern sich Reibung und Viskosität des Polystyrols.Messungen der Sedimentationskonstanten, der Diffusionskonstanten, der Viskositätszahl sowie der Dichte und der Zähigkeit für die gemischten Lösungsmittel wurden ausgeführt. Die Ergebnisse der Messungen werden benutzt, um aus der Viskositätstheorie den Knäueldurchmesser zu bestimmen und das Verhalten von Reibung und Viskosität zu klären. Es zeigt sich, daß mit zunehmender Lösekraft des Lösungsmittels die Diffusionszahl abnimmt. Die Reibung des linearen Knäuels ergibt sich also um so größer, je ausgedehnter das Knäuel ist.Der Trägheitsradius und Fadenendenabstand des Polystyrols ergeben sich als eindeutige Funktion der Viskositätszahl in verschiedenen Lösungsmitteln. Es entsteht ein besonders übersichtlicher Zusammenhang, wenn man gleichzeitig die theoretischen Werte für die Grenzfälle der Knäuelkonfiguration (völlig zusammengefallen und zum starren Stäbchen gestreckt) betrachtet.