Ist ein TSH-Screening zur Diagnose oder zum Ausschluß der funktionellen Autonomie der Schilddrüse sinnvoll?
- 1 January 1992
- journal article
- research article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Nuklearmedizin-Nuclear Medicine
- Vol. 31 (04) , 132-136
- https://doi.org/10.1055/s-0038-1629613
Abstract
Zusammenfassung: Ein im Normbereich gelegener TSH-Basalspiegel erlaubt heute im Screening den Ausschluß einer Schilddrüsenfunktionsstörung. Die vorliegende Studie überprüfte die Wertigkeit der TSH-Bestimmung zum Hinweis auf eine Schilddrüsenautonomie und damit die Indikation zur weiterführenden Schilddrüsendiagnostik. Hierzu wurden in einer retrospektiven Analyse 310 Patienten, die eine klinische Euthyreose bei normalen peripheren Schilddrüsenhormonparametern boten, ausgewertet. Der positive prädiktive Wert zur Diagnose einer Schilddrüsenautonomie errechnete sich mit 55,5%, der negative prädiktive Wert zum Ausschluß einer Schilddrüsenautonomie mit 87%. Somit erlaubt der TSH-Basisspiegel die Diagnose einer Schilddrüsenautonomie nicht. Der Ausschluß der Schilddrüsenautonomie kann jedoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 87,7% geführt werden, wenn der TSH-Spiegel über 0,5 mU/l liegt. Ein TSH-Spiegel unter 0,3 mU/l läßt mit einer Wahrscheinlichkeit von 72,5% auf das Vorliegen einer Autonomie schließen.Keywords
This publication has 4 references indexed in Scilit:
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- Thyroid autonomy: sensitive detection in vivo and estimation of its functional relevance using quantified high-resolution scintigraphyActa Endocrinologica, 1988
- Szintigraphie und Sonographie bei der Diagnostik der Schilddrüsenautonomie: Eine retrospektive Studie an 526 Patienten*Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946), 1986
- Immunogene und nicht immunogene Hyperthyreose: Versuch einer klinischen AbgrenzungDeutsche Medizinische Wochenschrift (1946), 1983