Beiträge zur Chemie des Bors. LXV. Über N‐ und B‐funktionelle 1,2,4‐Triaza‐3,5‐diborolidine

Abstract
B,B′‐difunktionelle 1,2,4‐Triaza‐3,5‐diborolidine (TADB) sind durch Substitution von 3,5‐Bis(methylthio)‐l,2,4‐triaza‐3,5‐diborolidinen darstellbar. Es werden die Hydrido‐, Chlor‐, Brom‐, Methoxy‐ und Dimethylaminoderivate beschrieben. Die Bis(methoxy)‐Verbindung kondensiert leicht unter Abspaltung von B(OCH3)3 zu Polymeren.Die Metallierung von 1,2,3,5‐Tetramethyl‐TADB bzw. 2,4,3,5‐Tetramethyl‐TADB gelingt mit tert.‐Butyllithium. Umsetzung der N‐Lithioderivate mit Organoelement‐chloriden ([(CH3)2N]2BCl, (CH3)3SiCl, (CH3)3SnCl, [(CH3)2N]2PCl, (CH3)2PCl u. a.) führt zu stabilen Organoelement‐TADB‐Derivaten.Ein Vergleich der 11B‐NMR‐Daten verschiedener BN‐Systeme (Borazine, Diazaborolidine, Bis(dimethylamino)borane) deutet auf eine gute Delokalisierung der 6π‐Elektronen des TADB‐Systems hin.