Untersuchungen zur alleinigen Aminosäurenzufuhr in der frühen postoperativen Phase

Abstract
Durch eine vergleichende Untersuchung von 4 Patientenkollektiven wurde die Auswirkung einer alleinigen Aminosäurenzufuhr (Gruppe 4: 1 g Aminosäuren/kg KG) gegenüber einer zusätzlichen, unterschiedlich hohen Zufuhr von Kohlenhydraten (Gruppe 6: 1 g Aminosäuren + 2 g Kohlenhydrate/kg KG; Gruppe 7: 1 g Aminosäure + 5,5 g Kohlenhydrate/kg KG) auf den postoperativen Eiweiβstoffwechsel geprüft, als Kontrollgruppe dienten Patienten mit alleiniger Elektrolytund Vitaminzufuhr (Gruppe 1). Gegenüber der Kontrollgruppe waren die täglichen 24-Stunden-Stickstoffbilanzen bei alien Patientengruppen mit Aminosäurenzufuhr signifikant günstiger. Bemerkenswert war jedoch eine deutlich höhere tägliche Stickstoffausscheidung in der Gruppe mit alleiniger Aminosäurenzufuhr, die ihren Ausdruck in einer deutlich ungünstigeren kumulativen Stickstoffbilanz gegenüber den anderen Aminosäurengruppen fand. Im Verhalten der verschiedenen Plasmaproteine (Albumin, Transferrin, Präalbumin und retinolbindendes Protein), ergab die alleinige Aminosäurenzufuhr ebenfalls keine signifikanten Verbesserungen. Somit besteht nach unserer Auffassung kein Grund, die simultane Zufuhr von Aminosäuren und Kohlenhydratgemischen in der frühen postoperativen Phase zugunsten einer alleinigen Aminosäurenzufuhr zu verlassen.

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