Speicherung von Silan‐ und Germaniminen Me2ENR (ESi, Ge) in Form von Sila‐ und Germadihydrotetrazolen1)

Abstract
Silan‐ bzw. Germanimine Me2ENR (1,2) [erzeugt durch Thermolyse von Sila‐ und Germadihydrotriazolen 3,4; ESi, Ge; RSiMentBU3–n, SiPh3, EMe2N(SiMe3)2] reagieren mit Azidoalkanen und ‐silanen R′N3 [R′=tBu, SiMentBu3–n, SiPh3, SiMe2N(SiMe3)2] unter [2 + 3]‐Cycloaddition, d. h. Bildung von Sila‐ bzw. Germadihydrotetrazolen 5,6 (in einigen Fällen entstehen darüber hinaus Insertionsprodukte von Me2ENR u. a. in die R′N‐Bindung der Azide). Die Sila‐ bzw. Germadihydrotetrazole zersetzen sich ihrerseits bei erhöhter Temperatur nach 1. Reaktionsordnung in Umkehrung ihrer Bildung unter [2 + 3]‐ Cycloreversion in Azide R′N3 bzw. RN3 und Imine Me2ENR bzw. Me2ENR′ (Geschwindigkeitskonstanten: Tab. 1). Somit wirken Azide als Speicher für Silan‐ und Germanimine. Die ungesättigten Systeme entstehen nur als kurzlebige Zwischenprodukte. Ihre Stabilisierung erfolgt in der Regel durch Dimerisierung und/oder Insertion der Imine in die RN‐ bzw. R′N‐Bindung der thermisch aus den Dihydrotetrazolen ebenfalls gebildeten Azide.