Über die Synthese von Zinkit‐Einkristallen

Abstract
Zur Klärung struktureller und wachstumskinetischer Fragen wurden Kristallisationsversuche an Zinkit mit verschiedenen Methoden durchgeführt. Nach den bereits früher angewendeten Verfahren der Reaktion von ZnF2 mit Luftsauerstoff und der Kristallisation aus Schmelzlösungen des Systems ZnO‐PbF2, ferner durch Sublimation und mit Hilfe chemischer Transportreaktionen wurden ZnO‐Einkristalle gezüchtet. Als Wachstumsformen konnten die für den Wurtzittypus charakteristischen Gleichgewichtsformen { 0001 }, { 1010 }, { 1011 } und die entsprechenden polaren Gegenformen bestätigt werden.Während diese Kombination bei den verschiedenen physikalisch‐chemischen Wachstumsbedingungen im wesentlichen stabil bleibt, variiert der Habitus in recht weiten Grenzen. Es finden sich Whisker (Sublimation), lineare (chem. Transport, Reaktion von ZnF2) und planare Habitustypen (Schmelzlösung). Das morphologische Verhalten des Zinkits wird auf Grund der Wachstumsmechanismen, die bei Kristallarten des Wurtzittyps zu erwarten und zu beobachten sind, ohne weiteres verständlich.Röntgenographische Untersuchungen zeigen, daß alle gezüchteten ZnO‐Kristalle unabhängig von den verschiedenen Wachstumsbedingungen und unabhängig von der unterschiedlichen morphologischen Ausbildung ausschließlich die 2H‐Struktur (Wurtzittypus) besitzen. Polytype Strukturen und auch die kubische Modifikation waren nicht nachzuweisen. Beide Erscheinungen können auf Grund des ausgeprägten elektrovalenten Bindungsanteils beim ZnO gedeutet werden.

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