Abstract
Es wird gezeigt, daß das Auftreten von Deckschichten ein wesentlicher Faktor bei der chemischen Polarisation, bei der Auflösung oder Abscheidung von Metallen, bei der Überspannung, Inhibitorwirkung, Glanzwirkung und Passivität ist. Die Deckschichten bewirken eine Hemmung der Gleichgewichtseinstellung. Sie sind auf praktisch allen Metallen und selbst in solchen Lösungen vorhanden, die an sich befähigt wären, die Deckschichtsubstanz aufzulösen. Sie entstehen durch eine geringere Geschwindigkeit des Diffusionsvorgangs, der für die Metallauflösung erforderlichen Ionen im Vergleich zur schnelleren Deckschichtenbildung unmittelbar auf der Metalloberfläche. Derartige Deckschichten unterscheiden sich wesentlich von den bekannten makromolekularen Deckschichten wie Oxyd‐ oder Zunderschichten, Rost, Salzschichten usw. durch ihre verschiedene Löslichkeit. Sie bilden sich selbst nach ihrer Entfernung immer wieder und zwar sehr gut reproduzierbar nach und sind ein Kennzeichen für das Metall hinsichtlich seines Verhaltens bei einer bestimmten Vorbehandlung in einer bestimmten Lösung. Sie können im Gegensatz zu den irreversiblen makromolekularen Deckschichten als reversible, mikromolekulare Bedeckungen angesehen werden.

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