Über copolymere der p‐vinylbenzolboronsäure mit styrol

Abstract
Die Copolymerisationsparameter der radikalischen Lösungspolymerisation der Systeme p‐Vinylbenzolboronsäure (1a) (M1)/Styrol bzw. p‐Vinylbenzolboronsäure‐bis(trimethylsilyl)‐ester (1b) (M1)/Styrol wurden mit Hilfe von Boranalysen ermittelt: r1=0,28±0,06 und r2=0,83±0,04 r1=0,28±0,10 und r2=0,87±0,08 Durch Abspaltung der Trimethylsilyl‐Gruppen lassen sich die 1b/Styrol‐Copolymere leicht in 1a/Styrol‐Copolymere überführen. Von einigen Copolymeren wurden Lithium‐, Natrium‐ und Kaliumsalze hergestellt.Die Lösungsviskositäten der polymeren Boronsäuren in Benzol/Methanol‐Gemischen und in Dimethylsulfoxid (DMSO) hängen deutlich vom Boronsäuregehalt ab. In Benzol/Methanol‐Gemischen kann die Vorzugssolvatation der Boronsäuregruppen durch Methanol nachgewiesen werden. Die Einführung von Boronsäuregruppen in Polystyrol ist mit einem Anstieg der Glasübergangstemperatur verbunden. Torsionsschwingungsmessungen zeigen, daß sich beim Schmelzpressen der Polymeren Vernetzungen ausbilden, bei denen es sich um Boronsäureanhydridstrukturen handelt. Diese Vernetzungen können durch protische Lösungsmittel gespalten werden.