Abstract
Die Titelverbindung 1 wurde auf zwei verschiedenen Synthesewegen durch Cyclisierung zwischen Gly5 und Pro1 bzw. zwischen Phe4 und Gly5 erhalten. 1H‐, 13C‐ und 15N‐NMR‐spektroskopische Untersuchungen in DMSO zeigen, daß das Peptidgerüst eine einzige Konformation bevorzugt. Aus der Temperaturabhängigkeit der chemischen Verschiebung der NH‐Signale sowie deren Veränderung bei Zugabe von Chloroform wird auf nur ein intramolekular orientiertes Amidproton, nämlich das NH‐Proton des Glycins, geschlossen. Die chemischen Verschiebungen der β‐ und γ‐Prolinkohlenstoffe zeigen, daß beide Xaa – Pro‐Amidbindungen cis‐konfiguriert sind. Die Interpretation der Protonenabstände, ermittelt durch ein‐ und zweidimensionale NOE‐Messungen, in Verbindung mit NH‐CαH‐Kopplungen läßt im Zusammenhang mit Modellbetrachtungen nur eine βII′‐Konformation mit Phenylalanin in den Positionen (i + 1) und (i + 2) zu. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu den bisher beobachteten Regelmäßigkeiten, denenzufolge wegen der L‐Konfiguration beider Phe‐Reste für 1 eine βI‐Konformation zu erwarten wäre. Ungewöhnlich ist auch das Auftreten von zwei cis‐Peptidbindungen in einem Pentapeptid.

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