Methodik einer modifizierten Azorubin-„S”-Belastung als Leberfunktionsprobe und ihre Anwendbarkeit in Klinik und Praxis
- 1 November 1950
- journal article
- klinik und-forschung
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946)
- Vol. 75 (46) , 1553-1555
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1117722
Abstract
Es wird die Methodik einer modifizierten Azorubin-„S”-Belastung bei Lebererkrankungen mitgeteilt. Der Nachweis des Farbstoffes wird quantitativ im Harn geführt. Die Probe ist aber auch ohne Hilfsmittel in der Praxis durchführbar. Die normale Ausscheidung von Azorubin „S” durch die Leber in das Duodenum wird durch entzündliche Schädigung der Leberzelle behindert. Demnach scheint eine positive Probe einen entzündlichen Prozeß an der Leberzelle anzuzeigen. Besonders geeignet ist die Probe zur Verfolgung des Ablaufes der Hepatitis epidemica. Nachtrag bei der Korrektur: Nach Abschluß unserer Mitteilung wurde eine Arbeit von Bennhold, Ott und Wiech (Dtsch. med. Wschr. 1950, 11) veröffentlicht, die lebergängige und nierengängige Farbstoffe nach der Art der Bindung an die Serumeiweißkörper unterscheiden konnten. Außer unserer Erklärung für das Auftreten von Azorubin „S” im Harn bei Lebererkrankungen, die eine Störung der Ausscheidungsfunktion der entzündlich geschädigten Leberzelle annimmt, bestünde auf Grund der oben angeführten Arbeit noch eine andere Möglichkeit. Da bei Erkrankungen der Leber Verschiebungen im Verhältnis der einzelnen Serumeiweißkörper zueinander stattfinden, wäre eine hierdurch bedingte Umleitung des lebergängigen Farbstoffes Azorubin „S” auf die Niere durchaus denkbar.Keywords
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