Abstract
Effects of external factors on the defence reactions of Neomyzus circumflexus. The blood cells of Neomyzus circumflexus are capable of encapsulating the newly hatched larvae of its endoparasite, Aphelinus asychis. However, the success of this defence reaction is variable: Sometimes it does not occur at all. Either the aphid or the parasite can develop completly or both remain in an intermediate developmental stage.At higher temperature (25° C) the host‐parasite relationship was more advantageous for the parasite than for the host. The rate of encapsulation of the parasite was low and the host remained smaller, with shorter longevity and less reproduction. The effect of low temperature (15° C) was just the reverse.The aphids encapsulation ability was compared on cuttings and whole plants of tulips, potatoes, broad beans and tomatoes; it was observed that the rate of encapsulation was more on tulips and least on tomatoes. The age of the host plant showed a significant influence on the encapsulation capacity only in the cut tulip leaves and whole bean plants.The restricted defense ability and vitality of aphids on tomatoes was probably due to thick hairy leaves which hindered their feeding.Artificial feeding deficient in cystein caused a fast reduction in vitality and defence ability, whereas the media lacking in tyrosin and phenylalanin caused a slower reduction over several generations. A reduction of vitality and encapsulation capacity was also attained by decreasing the total concentration of amino acids, however, the reduction of the sugar concentration had no effect.Since almost all the external factors studied here reduced the encapsulation ability of the aphids as well as their vitality, it seems probable that the defence ability of the aphids lies in their general vitality.Zusammenfassung: Die Gefleckte Gewächshauslaus (Neomyzus circumflexus) führt gegen die frischgeschlüpften Larven von Aphelinus asychis hämocytäre Abwehrreaktionen aus, deren Erfolg aber unterschiedlich ist; teilweise unterbleibt die Reaktion auch ganz. Dementsprechend kann sich entweder die Blattlaus oder der Parasit vollständig entwickeln, oder es bleiben beide Partner auf einem mittleren Entwicklungszustand stehen.Bei einer Temperatur von 25° C war gegenüber 15° C das Wirt‐Parasit‐Verhältnis zugunsten des Parasiten verschoben: Die Abkapselungsrate war geringer. Gleichzeitig blieben die Läuse kleiner, hatten eine kürzere Lebensdauer und eine geringere Fruchtbarkeit.Das Abkapselungsvermögen der Läuse wurde auf abgeschnittenen und bewurzelten Tulpen, Kartoffeln, Ackerbohnen und Tomaten verglichen; es war auf Tulpen am größten, auf Tomaten am kleinsten. Das Alter der Wirtspflanzen hatte nur bei abgeschnittenen Tulpenblättern und bewurzelten Bohnenpflanzen einen signifikanten Einfluß auf die Abkapselungsfähigkeit. Dabei war auf älteren, ausgewachsenen Blättern bewurzelter Bohnenpflanzen die Reaktion seltener und schwächer als auf jungen, noch wachsenden.Die geringere Abwehrfähigkeit und Vitalität der Läuse auf Tomaten muß auf die starke Behaarung dieser Pflanzen zurückgeführt werden, welche die Tiere beim Saugen behindert. Dementsprechend war das Abwehrvermögen bei täglich 6stündigem Hunger ebenfalls reduziert.Auf künstlichem Nährmedium bewirkte ein Fehlen von Cystein eine rasche, ein Fehlen von Tyrosin und Phenylalanin eine langsame Reduktion von Vitalität und Abwehrvermögen über mehrere Generationen. Eine spezifische Wirkung des Tyrosinmangels auf die Abkapselung durch Unfähigkeit zur Melaninbildung ließ sich nicht nachweisen. Durch Herabsetzen des Gesamtgehalts an Aminosäuren wurde ebenfalls eine Minderung von Vitalität und Abwehrfähigkeit erreicht, durch eine Reduktion des Zuckergehaltes dagegen kaum eine Auswirkung erzielt.Durch Infiltration einer wässrigen Lösung von 22 Aminosäuren (3,6 °) in ältere Bohnenpflanzen erhöhte sich die Abkapselungsfähigkeit der darauf lebenden Blattläuse bis über das Niveau, das auf jungen Bohnen zu beobachten war.Nach gelungener Abkapselung einer Parasitenlarve war die Fruchtbarkeit der betreffenden Blattlaus fast auf die Hälfte reduziert.Da fast alle äußeren Einflüsse, welche die Abkapselungsfähigkeit der Gewächshauslaus reduzierten, gleichzeitig eine Minderung ihrer Vitalität (Gewicht, Entwicklungsgeschwindigkeit, Lebensdauer oder Fruchtbarkeit) bewirkten, scheint die Abwehrfähigkeit von der allgemeinen Vitalität der Laus abhängig zu sein.