Abstract
Der Tonsillenextrakt besitzt wichtige biologische Eigenschaften und seiner-zeit wurde auch die Frage der endokrinen Sekretion der Tonsillen aufgerollt. Richter und Fleischmann stellten starke Reduktionsfähigheit des Tonsillen-extrakts fest, die jedoch später von Amersbach und Horák auch in Extrakten anderer Gewebe festgestellt wurde, aber nicht in solchem Masse, wie in den Tonsillen. Nach Applikation von Tonsillenextrakt bemerkte Oddoni Hypotonic Meyersohn und seine Mitarbeiter fanden einen bemerkenswerten vasodilatatorischen Einfluss in den peripharen Gefassen und erhöhte zellu-lare Permeäbilitat. Halasz ist der Ansicht, dass der Tonsillenextrakt über den TÜber cinereum infolge seines Gehaltes an Acetylcholin auf Diurese wirkt, hingegen erzielte im Gegenteil Meyersohn nach Applikation des Tonsillen-extraktes Retention des Wassers in den Geweben selbst, wenn er ihn von Acetylcholin befreit hatte. Muresanu und seine Mitarbeiter untersuchten den decholinisierten Tonsillenextrakt und stellten fest, dass er einen Histamin-Hyaluroneffekt zeigt. Ferner wurde festgestellt, dass er mucinolytische und glykolytische Fermente enthalt, experimentell wurde sein Einfluss auf den basalen Metabolismus und auch andere Faktoren nachgewiesen. Diese verschiedenen Versuche zeigen, dass im Tonsillengewebe biologisch sehr wirksame Stoffe enthalten sind, und zwar in grosser Menge, auch wenn es sich nicht gerade um eine endokrine Tatigkeit handelt.

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