Der Kalzium-, Magnesium- und Kalium-Haushalt bei Operationen mit kardio-pulmonalem Bypass* **

Abstract
Bei 27 Patienten, die sich einem Eingriff am offenen Herzen unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine unterziehen mußten, wurden intra- und postoperative Bestimmungen der Serumkonzentrationen von Ca, Mg und K durchgeführt und die Zufuhr und Ausfuhr dieser Elektrolyte bilanziert. Kurz nach Bypass-Beginn fielen die Serumkonzentrationen der gemessenen Elektrolyte zunächst ab. Dies ist auf die Verdünnung des Blutes mit relativ elektrolytarmen Perfusionslösungen zurückzuführen. Im weiteren Verlauf verhielten sich die Elektrolytkonzentrationen unterschiedlich. Die Serum-Kalziumkonzentrationen lagen trotz hoher Kalziumzufuhr und geringer Ausscheidung 24 Stunden postoperativ im Mittel unterhalb der Norm. Es wird angenommen, daß ein erheblicher Teil des parenteral zugeführten Kalziums in den interstitiellen und intrazellulären Raum aufgenommen wird. Beim Magnesium wurde postoperativ ebenfalls ein Abfall der Serumkonzentrationen im Mittel auf Werte im unteren Normalbereich beobachtet. Ursache dafür ist eine negative Magnesiumbilanz. Beim Kalium hingegen fanden sich 24 Stunden postoperativ trotz negativer Bilanz normale Serumkonzentrationen. Dies wird durch eine Kaliumverschiebung vom Intra- in den Extrazellularraum erklärt. Bei 6 Patienten traten Komplikationen in Form von Blutgerinnungs- und Herzrhythmusstörungen auf. Diese Komplikationen wurden mit den Befunden anderer Autoren verglichen. Pathologische Elektrolytmuster, die für die postoperative Phase nach Operationen mit kardiopulmonalem Bypass charakteristisch sein könnten, ließen sich nicht finden. The intra- and postoperative determinations of the serum concentration of calcium, magnesium and potassium and the intake and excretion of the electrolyte household were made in 27 patients who underwent surgery with the heart-lung machine. Shortly after by-pass, the serum concentration of the electrolytes measured fell due to the dilution of the blood by the perfusion solution which is relatively poor in electrolytes. Later, the electrolyte concentration varied. Twenty-four hours postoperatively, the serum calcium concentration was below the normal average in spite of the administration of high concentrations of calcium and a low level of excretion. It is assumed that a considerable part of the calcium administered parenterally is taken up into the interstitial and intracellular spaces. In general, the magnesium concentration in the serum also fell postoperatively to below normal due to a negative magnesium balance. However, a normal concentration of potassium was found 24 hours postoperatively in spite of a negative balance. This is explained by a mobilisation of potassium from the intra- and extracellular space. Complications in the form of disturbance of blood coagulation and cardiac rhythm were found in 6 patients. These complications are compared with those observed by other authors. No pathological electrolyte pattern which could be characteristic for the postoperative phase after operations with cardiac and pulmonary by-pass was found.
Keywords