Die pfropfcopolymerisation von vinylestern auf polyalkylenoxyde
- 1 January 1962
- journal article
- research article
- Published by Wiley in Die Makromolekulare Chemie
- Vol. 58 (1) , 75-103
- https://doi.org/10.1002/macp.1962.020580105
Abstract
Polymerisiert man Vinylacetat in Anwesenheit von Polyalkylenoxyden, so entziehen die wachsenden, sehr reaktiven Polyvinylacetat‐Radikale den Polyalkylenoxyden labile Wasserstoffatome, wobei sie sich gleichzeitig selbst absättigen. An die entstehenden Polyalkylenoxyd‐Makroradikale addiert sich der monomere Vinylester, was die Bildung von Pfropfcopolymerisaten zur Folge hat.Diese Reaktion wurde in homogener Phase insbesondere an dem Komponentenpaar Vinylacetat/Polyäthylenoxyd untersucht. Die Polymerisation wurde zu hohem Umsatz mit vorwiegend präparativer Zielsetzung durchgeführt. Das Interesse an einer derartigen Untersuchung ergibt sich aus folgenden Gründen: (a)Vinylacetat und Äthylenoxyd sind nach bisher bekannten Methoden nicht copolymerisierbar; man gewinnt also durch die Pfropfcopolymerisation neue Makromoleküle. (b)Bei der Substanzpolymerisation von Vinylacetat in Anwesenheit höherer Polyäthylenoxyde erhält man außergewöhnlich hohe Ausbeuten an Pfropfcopolymerisaten, wie sie sonst bei Pfropfcopolymerisationen und besonders bei solchen, die über den Mechanismus der Kettenübertragung verlaufen, sehr selten sind. Deshalb besteht ein großes präparatives Interesse an dieser Reaktion. Ist nun bei der Substanzpolymerisation von Vinylacetat Polyäthylenoxyd anwesend, so entsteht ein Gemisch verschiedener Pfropfcopolymerisate mit Anteilen, die überwiegend gebundenes Polyäthylenoxyd enthalten, und anderen, die bevorzugt aus Polyvinylacetat aufgebaut sind. Je nach dem Molverhältnis der Ausgangskomponenten liegt das Maximum entweder bei den polyäthylenoxydreichen oder bei den polyvinylacetatreichen Produkten. Bei der Bestimmung der Ausbeute sind bei Umfällungen und Extraktionen die gelegentlich beträchtlichen Anteile an Pfropfcopolymerisat in den Mutterlaugen zu berücksichtigen.Durch Alkoholyse obiger Produkte sind Pfropfcopolymerisate von Vinylalkohol mit Polyalkylenoxyd darstellbar.Vergleichende Versuche mit Polypropylenoxyd ergaben, daß dieses weniger gut Ketten überträgt als Polyäthylenoxyd.Die Ergebnisse der Pfropfcopolymerisation mit den niedermolekularen Homologen des Vinylacetats entsprechen weitgehend den Resultaten, die mit Vinylacetat erhalten wurden.Keywords
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- Degradation of poly(ethylene oxide)Journal of Polymer Science, 1960
- Chain transfer constants of polyethylene glycol and its dodecyl ether in radical polymerizationJournal of Polymer Science, 1960
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