Zur Bindung des Resthexans in Raps‐Extraktionsschroten

Abstract
Bei der technischen Extraktion von Raps treten nach der Desolventierung des Rapsschrotes deutlich höhere Resthexangehalte auf als in Schroten anderer Saaten. Mit der Lagerzeit des Schrotes wird das Hexan freigesetzt. Aus Sicherheitsgründen ist jedoch ein niedrigerer Hexanwert direkt nach dem Desolventizer anzustreben. Als mögliche Ursache ist eine stärkere Hexanbindung in den Rapshüllen zu vermuten. Die signifikanten strukturellen Unterschiede zwischen Kernfleisch und Hüllen werden nachgewiesen. Extraktionsverlaufskurven für beide Saatkomponenten belegen die deutlich verzögerte Freisetzung der Triglyceride aus den Hüllen. Als Arbeitshypothese wird ein Osmosorptions‐Modell zugrundegelegt, anhand dessen die stärkere Hexanbindung aus den strukturellen Unterschieden in Verbindung mit dem erhöhten Restfettgehalt in den Hüllen zu erklären ist. Der Beitrag will eine Diskussionsgrundlage anbieten, ob eine Verringerung des Hüllenanteils durch Schälung der Rapssaat zur Problemlösung beitragen kann.