Abstract
Die Erstarrung einer Schmelze mit Raumnetz‐, Netz‐ und Kettenstrukturen zu einem Glas ist leicht möglich, wenn die freie Drehbarkeit um die Bindung zwischen einem Zentralatom und den als Brückenatomen fungierenden Liganden (z. B. einer genügenden Menge von Brückenatomen wie O, F und S oder Gliedern wie CH2 mit einem Valenzwinkel < 180°) eine unregelmäßige Verknüpfung zuläßt. Bei Vernetzungen über vorwiegend drei‐ und vierwertige Elemente (As, Ge) können Gläser nicht aus der Schmelze, wohl aber durch andere Prozesse, z. B. Aufdampfen, gewonnen werden (Gläser im weiteren Sinne). Wegen der starken Vernetzung ist das Bindungssystem und damit die Nahordnung der Atome in der Schmelze anders als im Glas oder im Kristall. Ein flüssiges Gemisch von Molekeln verschiedener Größe und Gestalt kann ebenfalls glasig erstarren. Ferner bilden sich Gläser, wenn nur die Gestalt einer einzigen Molekelsorte die regelmäßige Packung zu einem Kristallgitter erschwert.

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