Abstract
Zur Untersuchung der Siliziumversorgung und des Einflusses Silizium‐haltiger Dünger auf die Mineralstoffzusammensetzung von Kulturpflanzen wurden in Schleswig‐Holstein Felderhebungsuntersuchungen und Feldversuche zu Getreide und Raps durchgeführt. Getreidepflanzen wiesen im Gegensatz zu Rapspflanzen eine deutliche Differenzierung der Silizium‐Gehalte nach den Naturräumen des Landes auf. Zu Schoßbeginn wurden auf den Podsolen der Geest in Getreidepflanzen durchschnittlich 2,5 mg Si/g TS, auf den Braunerden des östlichen Hügellandes 5,9 mg Si/g TS und auf den Marschböden 11,5 mg Si/g in der Trockensubstanz festgestellt. Die Silizium‐Gehalte von Wintergetreide lagen dabei infolge des bei gleichem Entwicklungsstadium höheren Alters der Pflanzen um 50% höher als von Sommergetreide. Die Ursachen der regionalen Differenzierung scheinen im wesentlichen in den niedrigen verfügbaren Silizium‐Gehalten der Podsole einerseits und in der vom mobilen Eisen abhängigen Kieselsäureadsorption auf Braunerden und Marschen andererseits zu liegen. Eine direkte kausale Beziehung zwischen pH‐Wert der Böden und Silizium‐Versorgung der Pflanzen war demgegenüber nicht festzustellen. Silizium‐haltige Dünger vermochten nur bei Anwendung über den Böden, nicht jedoch bei Blattapplikation die Silizium‐Gehalte der Pflanzen zu erhöhen. Reine amorphe Kieselsäure erwies sich dabei als effektiver als basische Silikate des Hüttenkalkes. Unabhängig davon, ob reine Kieselsäure oder Hüttenkalk verwendet wurden, konnten keine Effekte der Düngung auf die Nährstoffgehalte der Pflanzen und den Kornertrag festgestellt werden. Investigations in silicon‐nutrition of agricultural plants in Schleswig‐Holstein Field experiments with barley and investigations of 620 cereal and rape fields were carried out in Schleswig‐Holstein to study the silicon supply and the influence of silicon fertilizers on the mineral composition of plants. While silicon concentrations of cereals were significantly influenced by soil type, silicon concentrations of rape were not. Wheat, barley and oats contained at the beginning of shooting (in dry matter) an average of 2.5 mg/g Si on podzols, 5.9 mg/g Si on brown earths, and 11.5 mg/g Si on marsh soils. Due to their higher age at the same stage of growth winter crops contained 50% more of silicon über eine bessere P‐Versorgung nach Silikat‐Düngung berichtet wurde (Heyn, 1982; Scheffer et al., 1982; Wildhagen, 1975), ist dieser Effekt nur bei Applikation basischer Silikate beobachtet worden. Da Silizium in der Bodenlösung meist als undissoziierte Monokieselsäure vorkommt und somit als Säure reagiert, ist eine bessere Verfügbarkeit des als Base reagierenden Phosphats jedoch nicht über eine Silizium‐Wirkung, sondern über die Kalkwirkung basischer Silikate zu erklären (Schnug und Franck, 1984).