Über die hochunterteilte Querstreifung des Kollagens

Abstract
Es gelang, die Querstreifung des Kollagens in einigen Fibrillen bis in 13 Einzelstreifen aufzulösen. Dabei besitzen die schmalsten hellen und dunklen Streifen in Richtung der Faser eine Ausdehnung von nicht mehr als 15 A. Es scheint, als ob in jedem Fall besonders günstige Objekte und eine besondere Vorbehandlung die Vorbedingung für das Sichtbarwerden einer weitgehenden Unterteilung der Querstreifung sind. Diese Vorbehandlung kann außer in einer Behandlung mit Schwermetall-Verbindungen auch in einer Erwärmung oder Röntgenbestrahlung bestehen. Durch Erwärmung im Hochvakuum können die gleichen weitergehenden Veränderungen der Querstreifung wie durch Elektronenbestrahlung hervorgerufen werden. Die Erscheinung der Querstreifung ist keinesfalls durch Beugungseffekte im Elektronenmikroskop vorgetäuscht, noch wird sie durch derartige Effekte irgendwie wesentlich beeinflußt. Zu Bündeln vereinte Fibrillen berühren sich nicht stets mit gleichen Strukturelementen der Querstreifung. Die Intensitäten der Einzelstreifen einer hochunterteilten Querstreifung sind nicht stets die gleichen. Die Länge der Periode kann von 620 A bis zu 1200 A betragen. Bei allen diesen verschiedenen Erscheinungsformen bleibt aber die relative Lage der Einzelstreifen innerhalb der Periode nahezu die gleiche. Jedes Strukturmodell des Kollagens wird der im Elektronenmikroskop festgestellten Variabilität der Periodenlänge Rechnung tragen müssen.