Zielorientierte Ergebnismessung (ZOE) mit dem IRES-Patientenfragebogen: Eine kritische Zwischenbilanz
- 25 August 2003
- journal article
- other
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Die Rehabilitation
- Vol. 42 (4) , 226-235
- https://doi.org/10.1055/s-2003-41646
Abstract
Im vorliegenden Beitrag wird kritisch zur „Zielorientierten Ergebnismessung (ZOE)” Stellung genommen. Beim ZOE-Verfahren handelt es sich um eine von Gerdes (1998) am Beispiel des IRES-Patientenfragebogens vorgeschlagene neue Variante einer individualisierten Ergebnismessung zur Anwendung in der Rehabilitationsforschung. Nach einer Darstellung des Rationals werden zunächst Abgrenzungen zu bisherigen individualisierten Evaluationsansätzen vorgenommen, insbesondere zum Goal Attainment Scaling und zur Methode der Patient Preferences. Anschließend werden wichtige methodische Problempunkte der Zielorientierten Ergebnismessung erläutert. Diese betreffen die unzureichend belegte Validität der Festlegung relevanter Problembereiche, den möglichen artifiziellen Einfluss der Regression zur Mitte, methodische Probleme hinsichtlich des ZOE-Summenscores, die mögliche Reaktivität, mögliche Veränderungen hinsichtlich der Relevanz von Problembereichen, mögliche Verschlechterungen in nicht ausgewählten Problembereichen sowie schließlich die Vielzahl unterschiedlicher Teilstichproben und die teilweise geringen Fallzahlen in diesen Teilstichproben. Insgesamt muss das Verfahren der Zielorientierten Ergebnismessung damit als erheblich weiterentwicklungsbedürftig angesehen werden. This paper gives a critical view on „Goal Oriented Measurement” (ZOE, Zielorientierte Ergebnismessung) with the IRES (Indicators of Rehabilitation Status) questionnaire. Gerdes (1998) proposed this method for individualizing outcome measurement in rehabilitation research. The rationale of Goal Oriented Measurement is described and differentiated from Goal Attainment Scaling and Patient Preferences. Subsequently, important shortcomings of Goal Oriented Measurement are pointed out: insufficient validity with regard to selecting clinically relevant problems, possible regression artifacts, unsuitably aggregated scores, possible reactivity, possible changes of individual problems, possible deteriorations in problems not initially selected, and plurality as well as small size of subsamples. Overall, Goal Oriented Measurement has to undergo substantial improvement.Keywords
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