Es werden Modellvorstellungen entwickelt, die zum Verständnis der Absorption von Gasansammlungen im Organismus beitragen. Mit ihrer Hilfe wurde als Beispiel die „stationäre“ Zusammensetzung des Gases in einem durch Verschluß des Bronchus während der Atmung von Luft von der Außenluft abgetrennten Lungenabschnittes unter vereinfachenden Annahmen berechnet. Es ergibt sich, daß CO2- und O2-Druck in der Gasphase um weniger als 0,1 Torr höher zu erwarten sind als im gemischten venösen Blut. Die N2-Differenz ist größer. Sie ist bestimmend für die Absorptions-Geschwindigkeit. Eine Prüfung von Rechnung und Approximationen wird durchgeführt durch Vergleich der berechneten Gas-Diffusionsströme mit experimentellen Daten der Literatur und durch Berechnung des Diffusionsfaktors (diffusion capacity) der Lunge aus berechnetem Diffusionsstrom und berechneten mittleren Partialdruck-Differenzen. Die Übereinstimmung ist befriedigend. Ein Grund für die Annahme außer einfacher Diffusion wirkender anderer Prozesse bei der Entstehung von Atelektasen der Lunge nach Bronchialverschluß besteht nicht