Synthese, Strukturaufklärung und Konformationsuntersuchungen 1→4‐verknüpfter Disaccharidglycoside vom 2,3‐Anhydro‐4‐O‐(hex‐2‐enopyranosyl)‐α‐D‐allopyranosid‐Typ

Abstract
Durch sauer katalysierte Addition der 2,3‐Anhydro‐α‐D‐allopyranoside 2 bzw. 7 an Triacetyl‐D‐glucal (1) bzw. Tetraacetyl‐2‐hydroxy‐D‐glucal (6) lassen sich unter Allylumlagerung die α1→4‐verknüpften Disaccharide 4, 5 und 9 mit Hex‐2‐enopyranosyl‐Struktur im nicht‐reduzierenden Saccharidring milde und in guten Ausbeuten kristallin gewinnen. Durch Hydrierung von 4 und 5 wird 8 erhalten, bei dem die interglycosidische α‐Verknüpfung nachgewiesen wird. Die Röntgenstrukturanalyse von 5 bestätigt die α‐Verknüpfung in dem erheblich gestreckten Disaccharidderivat. Beide Saccharidringe weisen eine SO5‐Sofakonformation auf, bei der nur die Atome C‐5 und C‐5′ wesentlich aus der Ebene der übrigen Ringatome nach unten herausstehen. Konformationsbetrachtungen legen auch in Lösung für 5 und 9 das Vorliegen einer SO5‐Sofakonformation nahe. Das interglycosidische β‐Isomere 10 weist dagegen eine 5SO‐Sofakonformation auf, was auf den Allyleffekt zurückgeführt werden kann.