Abstract
Bei 50 Patientinnen mit Pruritus vulvae, den man zunächst als „essentiell” ansah, wurde festgestellt, daß Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels vorlagen, bisweilen auch eine nervös bedingte Hypersekretion der Cervixdrüsen. Die Abweichungen des Kohlenhydratstoffwechsels wurden mittels Blutzuckerkontrollen, Staub-Traugott-Versuchen sowie Brenztraubensäurebestimmungen im Serum nachgewiesen. Durch parenterale Zufuhr von Insulin und Vitamin B1 (bzw. B-Komplex) verschwanden die Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels und dadurch auch der Pruritus. Der durch cervikale Hypersekretion hervorgerufene Pruritus wurde durch örtliche Anwendung saurer Medikamente sowie durch Zufuhr von Vitamin B1 und von hirnstammberuhigenden Mitteln beseitigt. Eine sich bei Diabetikerinnen findende Übersäuerung des Vaginalsekretes ist mit einem alkalischen Medikament, z. B. Boraxpulver, zu behandeln. Zur Bestimmung des Säuregrades des Vaginalsekretes ist das sehr praktisch in einer Rolle verpackte und leicht zu handhabende Universal-Indikator-Papier der Firma Riedel de Haën mit einer Indikatorbreite von pH 1—11 zu empfehlen.

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