Abstract
Das schwach defokussierte Bild einer hochunterteilten Querstreifung wird infolge Phasenkontrast deutlicher und kontrastreicher als das fokussierte. Der Phasenkontrast kann aber nicht allein für die Abbildung der Querstreifung verantwortlich gemacht werden. Relative Intensitätsunterschiede der Einzelstreifen treten unabhängig von der Vorbehandlung der Fibrillen auf. Sie könnten durch gestörte seitliche Ausrichtung infolge relativer Längsverschiebung benachbarter Elementarfibrillen verursacht sein. Die Einwirkung von starken Oxydationsmitteln auf Kollagen führt zu Fibrillen, die das Bild einer unterteilten Querstreifung aufweisen. Nach relativ langen Einwirkungszeiten von KMnO4-Lösung zerfallen die Fasern nach der Übertragung in dest. Wasser in feinste Bruchstücke, die schließlich nach einiger Zeit in „Lösung“ gehen. Mit Citratpuffer behandelte Fibrillen besitzen zwischen den c- und d-Streifen die geringste Zugfestigkeit. Nach einer kombinierten Einwirkung von Wärme und verdünnter Säure lassen Kollagenfibrillen eine Längsaufteilung in Elementarfibrillen erkennen. Diese Elementarfibrillen sind bereits Träger einer Querstruktur und nur aus zwei bis drei parallel angeordneten Polypeptidketten aufgebaut. Sie ergeben nach Lateralanordnung zu Bündeln die quergestreiften Fibrillen. Bei der Parallelaggregation von Elementarfibrillen ist eine Anziehung gleicher Strukturelemente nicht auszuschließen. Für das Strukturbild kollagener Fibrillen wurde ein Modell entworfen. Fibrillen aus embryonalem, jugendlichem und erwachsenem Organismus lassen nur unterschiedliche Durchmesser, nicht aber eine verschiedene Feinstruktur erkennen. Eine am gleichen Material beobachtete scheinbar intraplasmatische Anordnung von Kollagenfibrillen erweist sich unter günstigen Bedingungen als extraplasmatisch.