Die Prävalenz von männlichen Erektionsstörungen in Deutschland heute und in der Zukunft - The prevalence of male erectile dysfunction in Germany today and in the future -
- 1 September 2000
- journal article
- research article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Aktuelle Urologie
- Vol. 31 (5) , 302-307
- https://doi.org/10.1055/s-2000-7200
Abstract
Fragestellung: Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz der erektilen Dysfunktion sowie die Anzahl der Männer, welche sich aufgrund eines hohen Leidensdruckes diesbezüglich behandeln lassen wollen zu erheben. Weiterhin sollte die Inzidenz der erektilen Dysfunktion (ED) bestimmt werden. Material und Methode: Der Kölner Erfassungsbogen für erektile Dysfunktion (KEED) wurde an 8000, entsprechend der bundesdeutschen Altersstruktur (30 - 80 Jahre) ausgewählte Männer, im Stadtgebiet Köln versandt. Die so gewonnenen Ergebnisse wurden auf die Daten der Bevölkerungsentwicklung übertragen. Ergebnisse: Der Rücklauf betrug 4489 auswertbare Antworten (56,1 %). 96,0 % (jüngste Altersgruppe) und 71,3 % (höchste Altersgruppe) der Befragten gaben an, regelmäßige sexuelle Kontakte zu haben. Unzufrieden mit dem momentanen Sexualleben waren je nach Altersgruppe 31,5 bis 44,0 %. Die Gesamtprävalenz der ED betrug 19,2 % und zeigte eine alterskorrelierte Zunahme (2,3 - 53,4 %). Weiterhin konnte eine hohe Co-Morbidität von ED und Hypertonie, Diabetes mellitus, Operationen im kleinen Becken und „Lower Urinary tract Symptoms” (LUTS) nachgewiesen werden. Wenn die Therapienotwendigkeit als Co-Inzidenz von Leidensdruck und einer nachgewiesenen ED definiert wird, so liegt der Anteil der Männer, welche sich therapieren lassen, bei 6,9 %. Im Jahr 2030 wird die Zahl der Erkrankten auf 5,65 Mio. und der Patienten auf 1,8 Mio. ansteigen. 2035 wird mit Anteilen von 14,5 % (Erkrankte) bzw. 4,2 % (Patienten) der Erwerbstätigen, eine deutliche größere Anzahl von Männern aufgrund von Sexualstörungen zu behandeln sein. Schlussfolgerung: Die „Cologne 8000 Men Survey” ist die derzeit weltweit größte epidemiologische Umfrage bezüglich der Prävalenz von männlichen Sexual- und Miktionsstörungen. Es zeigt sich, dass die ursprünglich angenommenen Zahlen für behandlungsbedürftige Männer zu hoch gegriffen waren. Allerdings werden die Veränderungen in der Altersstruktur der Bundesrepublik Deutschland und die damit verbundene Erhöhung der Prävalenzzahlen als Argumente für die Verweigerung medizinischer Leistungen durch die Krankenkassen dienen. Purpose: The aim of the present study was to evaluate the epidemiology and future changing of male sexuality in Germany, and the proportion of men who need this type of medical treatment. Material and Methods: The “Kölner Fragebogen zur Erfassung der erektilen Dysfunktion” (KEED) was mailed to a representative population sample of 8000 men 30 to 80 years of age in the district of Cologne. These results were transferred to the data of the population development. Results: The response included 4489 evaluable replies (56.1 %). 96.0 % (youngest age group) to 71.3 % (oldest group) reported on regular sexual activity. 31.5 % to 44 % of the responders were dissatisfied with their current sex life. The prevalence of ED was 19.2 % (sickened), with a steep age-related increase (2.3 - 53,4 %) and a high comorbidity of ED with hypertension, diabetes, pelvic surgery and “lower urinary tract symptoms”. The necessity of treatment (defined by co-occurrence of ED and dissatisfaction with sex life), was 6.9 %. It can be projected that in the year 2030 the number of men with erectile dysfunction will raise up to 5.65 Mio. and 1.8 Mio. men will require treatment. With 14.5 % (sickened) resp. 4.2 % (patients) shares of all persons in work, a distinct greater number of men concerning about sexual disorders will be treated in 2035. Conclusions: Today the “Cologne 8000 Men Survey” is the world-wide largest epidemiologic poll pertaining to the prevalence of masculine sexual and micturation disorders. We were able to show that the amount of men seeking ED-therapy was estimated too high. Although, the changing of the age structure and the related increase of prevalence numbers, will be used by the health insurances to deny medical support.Keywords
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