Abstract
Seit Einführung der Ionenaustauscher in der Medizin wurden auch einige dieser Verbindungen gegen Hyperaziditätsbeschwerden angewandt. Ein neuartiges Produkt in dieser Reihe stellen die Huminderivate dar. Nach einer Reihe von Vorversuchen konnten wir die Kalziumsalze der Huminsäuren als geeignetste Kationenaustauscher feststellen. Sie binden die größten Säuremengen in den pH-Bereichen 3,5—1,2, weisen in wässeriger Suspension ein ph 7,2 auf und verweilen verhältnismäßig lange im Magen. Der Grund hierfür dürfte in einer besonderen Affinität zum sichtbaren Muzin und in seiner Reizlosigkeit liegen. Es regt die Magenmotorik nicht an und wird in Einzeldosen von 5,0 g und mehr vollkommen reaktionslos vertragen. Dadurch ist es erstmalig möglich, eine individuelle optimale Dosierung zur Säureabpufferung zu verwenden, ohne daß man Gefahr läuft, Unverträglichkeitserscheinungen zu provozieren. Neben der Säuretitration nach Gabe verschiedener Dosen dieser Substanz hat sich für die Praxis auch die subjektive Dosierung bis zum ständigen Fehlen des Säureschmerzes bewährt. In der Regel genügen hierfür täglich 3 bis 8 g des Ionenaustauschers.

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