Abstract
Wenn wir die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale in der postembryonalen Entwicklung des Ch. parallelus und der Wirbeltiere vergleichen, so beobachten wir eine große Analogie zwischen denselben. Die sekundären Geschlechtsmerkmale erscheinen bei Ch. parallelus erst allmählich, mit fortschreitendem Alter; sie fehlen in der 1. Altersstufe und fehlen auch ganz oder teilweise in der 2. Altersstufe. Sie sind in der Altersstufe angedeutet und in der 4. klar zu erkennen, aber ihr Maximum erreichen sie erst beim Übergang des Insekts zur erwachsenen Form. Von besonderer Wichtigkeit ist es, daß bei der Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale des Ch. parallelus ein deutlicher Sprung beim Übergang zur erwachsenen Form beobachtet wird. Hier beobachten wir eine im Vergleich zu den vorhergehenden Altersstufen unverhältnismäßige Vergrößerung der sekundären Geschlechtsunterschiede. Die unverhältnismäßig starke Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale beim Übergang zum erwachsenen Zustand kann mit einer Entwicklungshemmung der einen und einer Entwicklungsstimulierung der anderen Merkmale bei den verschiedenen Geschlechtern erklärt werden. Nur die äußeren Geschlechtsorgane, zu welchen die letzten veränderten Hinterleibsegmente gehören, unterscheiden sich deutlich (ohne Transgression) bei den Männchen und Weibchen in der 1. Altersstufe, und zwar schon beim Ausschlüpfen derselben aus dem Ei. Diese Unterschiede werden aber mit dem Alter größer. Auf diese Weise entwickeln sich die Unterschiede im Bau der äußeren Geschlechtsteile viel früher als die anderen Geschlechtsmerkmale.