Abstract
1. Die defekten Chloroplasten in den Blättern panaschierter Formen von Oenothera zeigen im Alter eine vakuolige Degeneration. Die jungen Chloroplasten sind bei Plastidenmutanten zwar grün, enthalten aber (mit Ausnahme derer in den Schließzellen) niemals Stärke. Bei den Bastardschecken gibt es zwei Typen. Die Plastiden des einen werden auch in der Jugend niemals grün, während die Chloroplasten des anderen sich ähnlich verhalten wie die der Plastidenmutanten, aber zudem, solange sie noch grün und nicht zu stark vakuolisiert sind, Stärke enthalten. 2. Ungünstige Beleuchtungsverhältnisse führen bei den in der Jugend grünen Plastidenmutanten und Bastardschecken zu einer verstärkten und länger andauernden Grünfärbung. Dies ergibt jedoch bei Keimlingen, die nur mutierte Plastiden enthalten und im Sonnenlicht bald blaß werden und eingehen, keine längere Lebensdauer. 3. Bei den vier untersuchten Typen von Plastidenmutanten konnte mit der manometrischen Methode auch im grünen Zustand keine photosynthetische Leistung festgestellt werden. Die drei beobachteten Bastardschecken des ergrünungsfähigen Typs assimilieren jedoch, solange ihre Chloroplasten grün sind und ihre Vakuolisation noch nicht zu weit fortgeschritten ist. 4. Es wird versucht, bei den primär grünen Formen die Panaschierung nicht durch eine Hemmung der Chlorophyllsynthese, sondern, auf Grund der Befunde von Lärz, durch eine Störung in den osmotischen Verhältnissen der Chloroplasten zu erklären. 5. Als Arbeitshypothese wird bei den untersuchten Plastidenmutanten eine Störung im Fermentsystem der Photosynthese angenommen.