Abstract
On the Western Coast of Schleswig-Holstein 25686 ichneumon flies belonging to 251 species were caught in traps or reared from their hosts (43 species). They parasitise spider egg cocoons (45% of individuals), pupae of flies (36%) and larvae of moths (12%). Usually more than half (54%) of the parasites emerging from their hosts are females. The males, however, show greater activity and predominate in the breeding areas (25% ♀♀). On the other hand, the females spread out over a greater area and therefore predominate in localities far from the breeding areas, e.g. on light ships and on shoals (80% ♀♀). More than 20 species of ichneumon flies live in salt marshes. They parasitise egg cocoons of Micryphantidae and Linyphiidae, pupae of flies (Scatophagidae) and larvae of Microlepidoptera. All groups of Arthropoda that can act as hosts to ichneumon flies are attacked in the salt marshes too. Nearly all of those species live in polders too, but are less abundant. More than 70 species immigrate into the polders after the building of dykes. Most of them live on weeds. They spread out after the immigration of such plants and recede after cultivation. All common parasites of insect pests of agricultural plants have been observed in young polders since the beginning of the investigation. Some of them are able to immigrate into uncultivated polders since their hosts also live on halophytes. All common species spread very rapidly, especially the females. Thus, many species are able to find host populations within a short time. An der Nordseeküste Schleswig-Holsteins wurden in den Jahren 1957–1959 und 1963–1965 zusammen 25 686 Ichneumoniden (251 Arten) mit Hilfe von Fallen (Gelbschalen, Barber-Fallen) gefangen oder aus ihren Wirten gezogen (43 Arten). Die Arten parasitieren vor allem an Spinnen-Eikokons (45% der Individuen), Dipterenpuppen (36%) und Schmetterlingsraupen (12%). Aus den Zuchten schlüpfen in der Regel mehr Weibchen als Männchen (54% ♀♀). Dagegen überwiegen in den Vermehrungsgebieten der Arten in den Fallen die Männchen (ca. 25% ♀♀); es wird angenommen, daß diese dort eine größere Aktivität zeigen. Schließlich breiten sich die Weibchen stärker aus und überwiegen deshalb in Fängen außerhalb der Vermehrungsgebiete (80% ♀♀), so zum Beispiel auf Feuerschiffen und bei Fängen im freien Watt. Im Vorland kommen mindestens 20 Arten indigen vor. Sie parasitieren dort vor allem an Zwergspinnen-Eikokons, Scatophagiden-Puppen und Kleinschmetterlingsraupen. Schon im Andelrasen treten 10 Arten auf und erreichen dort z. T. die höchste beobachtete Abundanz. Alle Arthropodengruppen, die im Vorland als Wirte für Ichneumoniden in Frage kommen, werden dort auch von ihnen befallen. Fast alle Arten des Vorlandes bleiben auch nach der Eindeichung in den jungen Kögen indigen, sind dort aber retrogressiv. Zu ihnen treten in den Kögen mindestens weitere 70 Arten. Soweit sie nicht Parasiten von Kulturpflanzenschädlingen sind, zeigen sie eine enge Bindung an Unkrautvegetation (vor allem Cirsium-Arten). Mit dem Auftreten dieser Pflanzen breiten sie sich nach der Eindeichung in den jungen Kögen aus und verschwinden wieder in der intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft der reifen Köge. Alle häufigeren Parasiten von Kulturpflanzenschädlingen kommen auch in den jungen Kögen vom Beginn der Untersuchungen an vor. Einige Arten können schon in unkultivierte Gebiete eindringen, ihre Wirte leben dort an Halophyten. Alle häufigeren Arten besitzen eine große Ausbreitungsaktivität, insbesondere die Weibchen. Auf diese Weise halten sie auch in ungünstigen Gebieten eine niedrige Populationsdichte aufrecht, die ausreicht, um neu auftretende Wirtspopulationen in kurzer Zeit zu finden.