Elektrochemische Untersuchungen zur Hochtemperaturkorrosion hochlegierter Werkstoffe in Alkalisulfatschmelzen

Abstract
Die Untersuchungen wurden bei 625 und 800°C an Eisen, Chrom, 4 ferritischen CrStählen, 2 austenitischen CrNi‐Stählen, je einer Ni‐und Co‐Basislegierung sowie an 3 Chromlegierungen unter Luft in Alkalisulfatschmelzen durchgeführt. Eindeutige Aussagen über die Potentialabhängigkeit des Korrosionsverhaltens lassen nur Massenverlust‐Potential‐Kurven zu. Aus ihnen ergibt sich, daß bei allen untersuchten Werkstoffen zwei Potentialbereiche mit unterschiedlichen Korrosionsverhalten auftreten. Bei relative negativen Potentialen bildet sich eine Schutzschicht auf der Werkstoffoberfläche und die Korrosionsrate ist klein und nahezu potentialunabhängig. Oberhalb eines vom System. Werkstoff/Schmelze abhängigen Durchbruchpotentials bilden sich poröse Deckschichten. In diesem Potentialbereich steigt die Korrosionsrate mit dem Potential steil an. Das Durchbruchpotential wird mit steigendem Cr‐Gehalt der Werkstoffe zu positiveren Potentialen verschoben, jedoch haben Cr‐Gehalt > 20% keinen wesentlichen Einfluß mehr auf das Durchbruchpotential. Auch die Temperature hat keinen wesentlichen Einfluß auf die Lage des Durchbruchoptentials.Potentiodynamische Summenstrom‐Potential‐Kurven sind mit großem Vorbehalt zu interpretieren. Ihre Lage ist abhängig von der zeitlichen Änderung des Potentials. Die ungefähre Lage des Durchbruchpotentials ist oft nur bei sehr langsamer Potentialänderung zu erkennen. Bei größerer zeitlicher Potentialänderung wird das Durchbruchpotential in der Regel scheinbar zu negative gefunden. Das hängt wahrscheinlich mit potentialabhängigen Wachstumsvorgängen der Passivschicht zusammen.