Über Veränderung der Adhärenz polymorphkerniger neutrophiler Granulozyten durch die intravenösen Anästhetika Midazolam und Ketamin

Abstract
Mittels Säulen aus Nylonwatte wurde der Einfluß von Midazolam und Ketamin auf die Adhärenz polymorphkerniger neutrophiler Granulozyten (PNG) in vitro untersucht. Sowohl bei einer Konzentration von 1,0 μg Midazolam/ml Blut als auch bei einer von 0,2 μg/ml kam es zu einer Verminderung der Adhärenz. Im Fall der höheren Dosis war die Erniedrigung signifikant (α = 0,05). Die beiden verwandten Ketamin-Konzentrationen (1,3 μg/ml bzw. 0,5 μg/ml) verursachten ebenfalls eine signifikante Adhärenzverminderung. Somit sind beide Anästhetika in der Lage, die PNG-Funktion in vitro konzentrationsabhängig zu stören. Dies könnte mit einem erhöhten Risiko postoperativer bakterieller Infektionen einhergehen. Es scheint ratsam, auf diesem Gebiet weitere Untersuchungen durchzuführen. The influence of midazolam and ketamine on polymorphonuclear neutrophil granulocyte (PMN) adherence was investigated in vitro by using nylon fiber columns. Both a concentration of 1.0 μg midazolam/ml blood and 0.2 μg/ml caused a reduction of adherence. This decrease was significant (p < 0.05) in the case of the higher dosage. The two concentrations of ketamine used (1.3 μg/ml resp. 0.5 μg/ml) produced a significant reduction of adherence too. Thus both anesthetic agents are able to impair PMN function in vitro dose-dependently. This feature is possibly related to increased risk of postoperative bacterial infection. Further studies concerning this problem should be conducted.