Arterial stiffness in arterial hypertension

Abstract
Arterielle Steifigkeit und arterielle Hypertonie beeinflussen sich gegenseitig: Bei Elastizitätsverlust der Aorta mit Abnahme der Windkesselfunktion ist die Pulswellen-Geschwindigkeit erhöht, die zentrale aortale systolische Blutdruckspitze erhöht und der zentrale aortale diastolische Druck erniedrigt. Andererseits führen die verstärkten Scherkräfte auf die Arterienwand bei hohem Blutdruck u. a. zu Kollagenzunahme, Abnahme von Elastin, Änderung der extrazellulären Matrix, Mediahypertrophie, Arteriosklerose, insgesamt zu einer erhöhten arteriellen Steifigkeit. In der ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk in Communities) gelang der Nachweis, dass der Entwicklung einer Hypertonie häufig eine Abnahme der arteriellen Elastizität vorausgeht. So war bei 6992 initial normotensiven Männern und Frauen eine erhöhte arterielle Steifigkeit ein Prädiktor für die spätere Entwicklung einer Hypertonie [ 21 ]. Die isolierte systolische Hypertonie, von der vor allem ältere Hypertoniker betroffen sind, ist mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden [ 9 ]. Gut dokumentiert ist, dass eine hohe Blutdruckamplitude ein starker unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist [ 1 ]. Die Höhe der Blutdruckamplitude wird bestimmt durch das Schlagvolumen und die arterielle Steifigkeit. Da das Schlagvolumen mit zunehmendem Alter konstant bis abnehmend ist, kann die arterielle Steifigkeit - bestimmbar über die Pulswellen-Geschwindigkeit und -Analyse - als Hauptverantwortlicher für hohen Pulsdruck angesehen werden. Mit Hilfe der Messung der Pulswellen-Analyse und -Geschwindigkeit kann zunehmend der Zusammenhang von arterieller Steifigkeit und kardialen sowie kardiovaskulären Erkrankungen aufgezeigt werden, insbesondere bei arterieller Hypertonie, linksventrikulärer Hypertrophie und Herzinsuffizienz. Bereits bevor diese Erkrankungen klinisch apparent werden, können mittels Pulswellen-Analyse Veränderungen der arteriellen Steifigkeit nachgewiesen werden. Die Studienlage bezüglich der ventrikulär-vaskulären Interaktion ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. In der vorliegenden Übersichtsarbeit soll der Zusammenhang zwischen arterieller Gefäßsteifigkeit und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko erläutert werden.

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