Abstract
Cs[Er6C]I12 und Cs2Lu[Lu6C]Cl18 wurden als Nebenprodukte bei der metallothermischen Reduktion von ErI3 bzw. LuCl3 mit Caesium in Gegenwart von Kohlenstoff in verschweißten Tantalkapseln bei 700 bis 940°C erhalten. Cs2Lu[Lu6C]Cl18 (isotyp mit Cs2Zr[Zr6H]Cl18, R3, a = 981,7 pm, c = 2723,2 pm, Z = 3, R = 0,082, Rw = 0,053) ist aus oktaedrischen [Lu6C]‐“Clustern” aufgebaut, die entlang der dreizähligen Achse leicht gestaucht sind und mit 12 Chlorid‐Ionen über den Oktaederkanten [Lu6C]Cl12‐Einheiten bilden. Sechs weitere Cl besetzen die terminalen Positionen des “Clusters” und bilden eine oktaedrische Umgebung für das siebte Lu3+. Cs+ besetzt antikuboktaedrische Lücken innerhalb der (hexagonal) dichtest gepackten Chlorid‐schichten. Cs[Er6C]I12 (trigonal, R 3, a = 1 112,0 pm, c = 2 063,8 pm, Z = 3, R = 0,094, Rw = 0,068) enthält ebenfalls isolierte [Er6C]I12‐Einheiten und weist das Verknüpfungsprinzip von Sc[Sc6N]Cl12 auf. Anstelle von Sc3+ in oktaedrischen Lücken besetzt Caesium einen regulären Iodidplatz der kubisch‐dichtesten Packung und bildet mit diesen [CsI3]‐Schichten aus. Beide Verbindungen werden mit anderen isolierten [M6X12]‐“Clustern” der Lanthanide verglichen. Der extreme Elektronenmangel der [M6C]‐Einheiten wird diskutiert.