Abstract
Zusammenfassung „Rational-Choice“-Erklärungen sozialer Prozesse sind (in den Sozialwissenschaften) häufig mit dem Hinweis kritisiert worden, sie setzten einen perfekt informierten und „kalkulierenden“ Akteur voraus. „Traditionales Handeln“ und Phänomene der „Definition der Situation“ seien daher mit diesem Ansatz prinzipiell nicht zu erfassen. Der Beitrag zeigt, daß die Orientierung des Handelns an Routinen („habits“) bzw. die Situationelle Dominanz bestimmter Ziele und „Codes“ („frames“) als Spezialfälle der Theorie der rationalen Wahl konzipierbar sind. In dieser theoretischen Fassung wird dann auch erklärbar, warum Institutionen gegenüber Änderungen in der „Umwelt“ oft sehr resistent sind: weil die Akteure mit ihrer „bounded rationality“ rational umzugehen verstehen. Die theoretische Rekonstruktion wird am Beispiel des Befragtenverhaltens im Interview empirisch erläutert und untermauert.

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