Abstract
Während mit den bisherigen Sulfonamiden der septische Prozeß bei Endokariditis lenta meist garnicht oder nur unbedeutend beeinflußt werden konnte, hat die De-Ma-Behandlung in allen Fällen einen deutlichen Einfluß gezeigt und bisher in 2 von 12 Fällen zur Ausheilung geführt. Immer ließ sich ein Nachlassen der Giftwirkung der Erreger objektiv nachweisen. In 4 bakteriologisch positiven Fällen wurde durch die De-Ma-Behandlung eine Sterilität des Blutes erreicht. War die Wirkung bei der anfänglich geübten, jeweils kurzdauernden Stoßtherapie meist nur gering und nur vorübergehend, so führte sie bei intensiver Stoßbehandlung über längere Zeit in Fall 4 doch zu endgültiger Bakterienfreiheit des Blutes und zur Heilung. Bei der später durchgeführten Dauerbehandlung konnte in 4 von 5 Fällen eine deutliche objektive und subjektive Besserung des Krankheitsbildes erzielt werden. In mehreren Fällen kam es zur vollständigen Entfieberung und Hand in hand damit zu einer Besserung des Allgemeinbefindens, zu einem Rückgang der Blutsenkung und zu einem Anstieg der Hämoglobin- und Erythrozytenwerte. In 3 Fällen verschwand auch die Herdnephritis vollständig, in einem Fall ging der Milztumor zurück. Mit der Dauerbehandlung wurde bisher in 1 von 5 Fällen (8) endgültige Heilung erzielt. Eine völlige Unwirksamkeit der Dauerbehandlung wurde in 3 Fällen beobachtet. Wenn auch noch kein abschließendes Urteil über den Endeffekt der De-Ma-Behandlung bei Sepsis lenta möglich ist, so kann doch jetzt schon gesagt werden, daß dieses Präparat eine eindeutige Wirkung auf die Erreger und auf das klinische Krankheitsbild in der überwiegenden Mehrzahl ausübt und durch seine leichte Anwendbarkeit und gute Verträglichkeit allen anderen Sulfonamiden überlegen zu sein scheint. Während der Drucklegung wurden 3 weitere Fälle von Sepsis leuta einer De-Ma-Dauerbehandlung unterworfen. In 2 Fällen war keine deutliche Wirkung zu erkennen, während sie auf Penicillin ansprachen. Im 3. Fall wurde eine deutliche Besserung erreicht.

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