Der Einsatz des „Liverpool Care Pathway” im Pflegeheim

Abstract
Ähnlich wie Simon et al. [ 1 ] gehen auch wir davon aus, dass die Begleitung und Versorgung Sterbender Ansätze zur Verbesserung zeigen. Unser Fokus richtet sich dabei auf die Versorgungswirklichkeit in Pflegeheimen, deren Betreuungsbedingungen sich nicht zuletzt in der Verlegung Sterbender „im letzten Augenblick ins Krankenhaus” äußern können. Dahinter stecken oft Unsicherheit und regelungsbedürftige Probleme im Schnittstellenbereich zwischen hausärztlicher und pflegerischer Versorgung. Hauptziel unseres Projektes ist es, den „Liverpool Care Pathway” (LCP) in der Variante für Pflegeheime zu evaluieren. Dazu gehört, sowohl die Pflegefachkräfte der Einrichtungen als auch die niedergelassenen HausärztInnen in der Handhabung des Leitfadens zu schulen und Verbesserungen in den Kooperationsstrukturen herbeizuführen. Dabei werden handlungsleitende und regional angepasste Therapieempfehlungen zur Linderung der zentralen Symptome des Sterbens herangezogen. Ferner müssen Wege geebnet werden, um die Unterstützung regionaler und ambulant arbeitender Palliative-Care-Teams in Anspruch zu nehmen und den BewohnerInnen ein möglichst beschwerdefreies Sterben in gewohnter Umgebung zu ermöglichen. Im Unterschied zur akutstationären Versorgung eines Krankenhauses geht es – neben der Optimierung fachlicher Potenziale – um die Sicherung interdisziplinärer Verfahrensregelungen, die einrichtungsüberschreitend wirken sollen (verlässliche Absprachen zur Bedarfsmedikation und deren Applikationsformen; Absprachen; wer was mit wem kommuniziert; vereinheitlichte Regeln zur Information der HausärztInnen außerhalb der Praxiszeiten etc.). Die Vorarbeiten zur Intervention sind weitgehend abgeschlossen (Übersetzung des LCP in der Pflegeheimvariante, Informationsveranstaltungen in den Projekteinrichtungen, einrichtungsbezogene Diskussion der statistischen Auswertung der Basisdaten zur dokumentierten Versorgung Sterbender). Ohne finanzielle Unterstützung von außen sind die mit dem LCP verbundenen Veränderungen in den Projekteinrichtungen allerdings nicht zu schultern. Neben der Dietmar Hopp Stiftung St. Leon-Rot, die das Projektmanagement finanziert, hoffen wir auf die Anschlussfinanzierung durch zwei weitere Stiftungen zur Unterstützung der Veränderungen in den beiden Projekteinrichtungen. Nach der Intervention von etwa 6 Monaten werden abermals (mit dem gleichen Instrument wie zu Anfang) quantitative Daten aus Dokumentationen erhoben und sowohl einem Vorher-nachher-Vergleich je Einrichtung als auch einem Quervergleich zwischen beiden Einrichtungen unterzogen, um möglichst valide und reliable Aussagen zur Verwendung des LCP in Pflegeheimen treffen zu können. Die Initiative zur Erprobung und Evaluation des LCP geht vom Bethanien-Krankenhaus Heidelberg, Geriatrisches Zentrum, aus und ist in zwei Pflegeheimen (im Raum Heidelberg und Raum Südhessen) vorgesehen, die demselben Trägerverbund angehören. Wir sehen der Anwendung des LCP in Pflegeheimen mit großer Spannung entgegen und hoffen, im Verlauf des Projektes über die dort gemachten Erfahrungen auf verschiedenen Plattformen berichten zu können.

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