Immunhistologische Befunde bei nicht-glomerulonephritischen Nierenerkrankungen

Abstract
Die immunhistologische Untersuchung von 123 Nierenbiopsien nicht-glomerulonephritischer Nierenerkrankungen ergab, da\ bei FÄllen mit maligner Nephrosklerose Immunglobulinablagerungen sehr viel hÄufiger vorkommen als bei der benignen Nephrosklerose. Dabei geht die primÄre maligne Nephrosklerose vorwiegend mit glomerulÄren Immunglobulinablagerungen einher. HÄufig wird ein positiver immunhistologischer Befund, auch bei der diabetischen Glomerulosklerose beobachtet, der überwiegend innerhalb der Glomeruli, z.T. jedoch auch in der tubulÄren Basalmembran und der Bowmanschen Kapsel nachzuweisen ist. Bei der glomerulÄren Amyloidose bestehen schollig-bandartige Ablagerungen, wobei Unterschiede zwischen FÄllen mit und ohne nephrotischem Syndrom nicht erkennbar sind. Im Hinblick auf eine eventuelle Immunpathogenese der untersuchten Krankheitsbilder kann aufgrund der vorliegenden Befunde die Möglichkeit eines derartigen Mechanismus, besonders für die primÄre maligne Nephrosklerose sowie für bestimmte glomerulÄre VerÄnderungen im Rahmen eines akuten Nierenversagens und einer Transplantatabsto\ung, diskutiert werden. Für die diabetische Glomerulosklerose (von Sonderformen mit perimembranösen LÄsionen abgesehen) und die glomerulÄre Amyloidose halten wir einen derartigen Mechanismus für nicht wahrscheinlich. Differenziert man die Krankheitsbilder nach dem Typ des Ablagerungsmusters, dann finden sich bei den nicht-glomerulonephritischen Nierenerkrankungen Befunde, die denen einer Immunkomplexerkrankung entsprechen, Bilder wie bei einer Antibasalmembranerkrankung fanden wir nicht. Typische charakteristische Ablagerungsmuster für die Krankheitsbilder ergaben sich nicht, so da\ eine grö\ere diagnostische Bedeutung der Immunhistologie im Rahmen nicht-glomerulonephritischer Nierenerkrankungen nicht zukommt. Immunohistological study of 123 kidney biopsies of non-glomerulonephritic kidney diseases showed that deposits of immunoglobulins are found more often in cases of malignant than in cases of benign nephrosclerosis. Primary malignant nephrosclerosis is mostly associated with glomerular deposits of immunoglobulins. Positive immunohistological findings are frequent in cases of diabetic glomerulosclerosis, mainly within glomeruli, but also in tubular basement membranes and Bowman's capsule. In cases of glomerular amyloidosis we see cloudy-bandlike deposits, but are unable to differentiate cases with or without the nephrotic syndrome. If we consider an immunopathogenetic mechanism for the diseases discussed in terms of the present findings, it seems possible for primary malignant nephrosclerosis as well as for certain glomerular changes associated with acute renal failure or rejection of transplants. In diabetic glomerulosclerosis (apart from special forms with perimembranous lesions) and glomerular amyloidosis, we consider such a mechanism to be unlikely. By separating the non-glomerulonephritic diseases into different types of deposits we found pictures that correspond with immunocomplex diseases. Pictures resembling anti-basement membrane diseases have not been seen. Characteristic patterns of deposits were not found, thus immunohistology is without additional diagnostic value in the field of non-glomerulonephritic disease.

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