The Importance of Human Odour in Non‐verbal Communication
- 11 January 1977
- journal article
- research article
- Published by Wiley in Zeitschrift Fur Tierpsychologie
- Vol. 43 (3) , 225-238
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0310.1977.tb00072.x
Abstract
Approximately one-third of the human subjects tested could identify their own odour and that of their partner among 10 subjects. Nearly 50% consistently identified their own odour, or that of their partner, incorrectly. One-third of the subjects were capable of distinguishing between male and female odour. Asked to attach the attributes ‘pleasant’, ‘indifferent’ or ‘unpleasant’ to several odours, the subjects judged female odours more often pleasant and less often unpleasant than male odours. Women judged their own odours more often pleasant and less often unpleasant, men on the contrary their own odours more often unpleasant and less often pleasant. Both sexes judged the odour of their partner more often pleasant than unpleasant. Zusammenfassung Die Rolle menschlichen Eigengeruchs in der nichtverbalen Kommunikation ist praktisch unbekannt. Den vorliegenden Versuchen liegen folgende Fragen zugrunde: 1) Können Versuchspersonen ihren eigenen Geruch und den ihres Partners von Gerüchen anderer Menschen unterscheiden? 2) Können sie zwischen männlichem und weiblichem Geruch unterscheiden? 3) Sind den getesteten Gerüchen bestimmte gefühlsmäßige Bewertungen zugeordnet? 24 europäische Ehepaare (in 5 Gruppen) trugen standardisierte Baumwoll-Unterhemden in 7 aufeinanderfolgenden Nächten. Beim anschließenden Test konnte jede Versuchsperson beliebig oft und lange an den 10 Hemden ihrer Gruppe riechen. Dieser Versuch wurde — mit einer Unterbrechung von jeweils 1 h — noch zweimal wiederholt. Jedesmal wurden die Hemden neu markiert. Die Versuchspersonen sollten das eigene Hemd und das Hemd des Partners identifizieren, sowie die Hemden nach dem Geschlecht des Trägers einteilen. Ferner wurden sie gebeten, dem Geruch jedes Hemdes die Klassifizierung „angenehm”, „indifferent” oder „unangenehm” zuzuordnen. 31% der Versuchspersonen konnten das eigene Hemd identifizieren (p < .03) und 33% (7 Personen waren in beiden Gruppen vertreten) das Hemd des Partners (p < .03). 46% der Versuchspersonen (darunter 6 Personen aus den vorigen Gruppen) identifizierten irrtümlich den Geruch eines Fremden als den eigenen oder den des Partners (p < .03). 18% der Versuchspersonen konnten keine Individuenunterscheidung an Hand des Geruches leisten. Mehr Frauen als Männer konnten signifikant unterscheiden. Unabhängig von der unterschiedlichen Fähigkeit, zwischen Individualgerüchen zu unterscheiden, ordneten Frauen dem eigenen Geruch sehr häufig das Attribut „angenehm” zu, während Männer dem eigenen Geruch haufiger „unangenehm” zuordneten (p <.001). Beide Geschlechter beurteilten den Geruch des Partners häufiger „angenehm” als „unangenehm”, wieder unabhängig davon, ob sie ihn erkennen konnten oder nicht. 32% der Versuchspersonen (wieder mehr Frauen als Männer) konnten zwischen männlichem und weiblichem Geruch unterscheiden (p <.01). Beide Geschlechter beurteilten signifikant (p <.001) weiblichen Geruch öfter als „angenehm” und männlichen öfter als „unangenehm”, unabhängig davon, ob sie zwischen den beiden Geschlechtern unterscheiden konnten oder nicht. Bei den subjektiven Geruchsgruppen der Versuchspersonen (Gruppe der vermuteten ♂ ♂, ♀♀, Partner, Selbst) tritt die Zuordnung männlich — unangenehm; weiblich — angenehm; Partner — angenehm; weiblicher Eigengeruch — angenehm, noch deutlicher zutage als bei den objektiven Geruchsgruppen (wirkliche Männer etc.). Die Versuche zeigen, daß Menschen fähig sind zur geruchlichen Unterscheidung zwischen Personen, die sie sowohl nach ihrem Individualgeruch als auch nach ihrem Geschlechtsgeruch unterscheiden. Die Zuordnung dieser Gerüche zu bestimmten gefühlsmäßigen Bewertungen läßt vermuten, daß menschlicher Eigengeruch in der nichtverbalen Kommunikation eine wichtige Rolle spielt.This publication has 18 references indexed in Scilit:
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