Abstract
Zusammenfassung Im Kern von Habermas’ Theorie kommunikativen Handelns steht die Unterscheidung von „System“ und „Lebenswelt“. Habermas macht einen doppelten Gebrauch von dieser Unterscheidung: zur Formulierung der evolutionstheoretischen Idee, daß im Verlauf der Geschichte Rationalisierungsfortschritte der Lebenswelt solche des Systems nach sich ziehen, und der gesellschaftstheoretischen Idee, daß kommunikative Verständigung bedroht ist durch das Eindringen von Rationalitätsstandards des Systems in die Lebenswelt. Der Aufsatz kritisiert diese Konstruktion durch Verknüpfung von drei Argumenten: Handlungstypen lassen sich nicht fest Handlungsbereichen zuordnen; die Theorie kommunikativen Handelns vernachlässigt die Analyse systeminterner Spannungslinien; lebensweltliche Orientierungen breiten sich ebenso im System aus wie systemische Orientierungen in der Lebenswelt.

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