Angiographische Befunde bei entzündlichen intrakraniellen Prozessen*

Abstract
Die zerebrale Angiographie spielt eine wichtige Rolle in der Diagnose der intrakraniellen eitrigen Prozesse, besonders der abgesackten intermeningealen Empyeme und der Hirnabszesse. Nur diese Untersuchung ermöglicht ihre Lokalisation sowie auch Ausbreitung genau zu bestimmen. Die zerebrale Angiographie hat so auch eine entscheidende Bedeutung für die Indikation und planmäßige Bereitung des rationalen operativen Eingriffs. Die eitrigen intrakraniellen Prozesse können auch Veränderungen der zerebralen Gefäße funktioneller oder anatomischer Natur verursachen, die durch eine angiographische Untersuchung entdeckt werden sollen. Neben den Angiospasmen, besonders im Bereich des Karotissiphons, kann man Stenosen der zerebralen Arterien verschiedener Ausdehnung und Lokalisation mit einer poststenotischen Dilatation oder auch ohne sie und gelegentlich auch Gefäßobliterationen feststellen. Sie können durch einen extravaskulären oder intramuralen Prozeß verursacht werden. Bisweilen wurden auch mehrfache arterielle Aneurysmen gefunden. Die Phlebothrombose pflegt vor allem die oberflächlichen Venen und Sinus anzugreifen. Diese Gefäßveränderungen sind jedoch weder spezifisch noch pathognomonisch, so daß ihre Natur durch sorgfältige Analyse des ganzen klinischen Bildes bestimmt werden soll. Cerebral angiography plays an important role in the diagnosis of suppurative intracranial diseases, particularly loculated inter-meningeal empyemas and cerebral abscesses. This method alone permits accurate localisation and estimation of their extent. Cerebral angiography is therefore of great importance in deciding on the indications and in planning rational surgical procedures. Suppurative intracranial processes can also cause functional or anatomical changes in the cerebral vessels, which can be demonstrated by angiography. In addition to arterial spasm, particularly in the region of the carotid syphon, one may see stenoses of the cerebral arteries of varying extent and localisation, with or without poststenotic dilatation; occasionally a vessel may be obliterated. This may be due to an extra-vascular or intramural process. On a number of occasions arterial aneurysms have been found. Phlebo-thrombosis affects primarily the superficial veins and sinuses. These vascular changes are neither specific nor pathognomic and their significance must be evaluated by a careful analysis of the entire clinical picture.

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