'Modell Deutschland' und neue soziale Bewegungen
Open Access
- 1 September 1980
- journal article
- Published by Vereinigung zur Kritik der politischen Okonomie e.V. in PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
- Vol. 10 (40) , 14-39
- https://doi.org/10.32387/prokla.v10i40.1586
Abstract
Die Gründung der 'Grünen', die Selbstauflösung der 'KPD' und die Kandidatur von Franz Josef Strauß bilden einige der politischen Eckpunkte gesellschaftlicher Veränderungen in der Bundesrepublik, auf die die Linke am Beginn der 80er Jahre mit einem Schub an Selbstverständigungsdiskussionen - Sozialistische Konferenz, Großer Ratschlag - reagiert. Zeitweise von den vielfältigen strategischen Überlegungen zur Wahlfrage überlagert schwelen sehr grundsätzliche politische Auseinandersetzungen, die auf einen politischen 'Paradigma-Wechsel' hindeuten. Grob vereinfacht geht es darum, ob die 'klassischen' Vorstellungen vom 'Proletariat' als Träger einer progressiven gesellschaftlichen Veränderung hin zum Sozialismus an den Nagel gehängt werden müssen, die 'proletarische Wende' der siebziger Jahre nicht nur in ihren historisch geborgten Gewändern sondern auch in der Substanz (Arbeiterklasse als unabdingbare Trägerin gesellschaftlichen Fortschritts) ein großer Irrtum war. Die Diskussionen um die 'Krise des Marxismus' verweisen darauf, daß die Frage nach dem 'revolutionären Subjekt' sowohl an den theoretischen Grundlagen der Kapitalismus-Kritik rütteln muß wie auch an den Vorstellungen von politischer Organisation und praktischer Politik, wie sie in der Linken bislang geläufig waren.Keywords
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