Scandium 45 als Reaktionsprodukt der Höhenstrahlung in Eisenmeteoriten. II
Open Access
- 1 November 1960
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung A
- Vol. 15 (11) , 953-964
- https://doi.org/10.1515/zna-1960-1104
Abstract
Mit Hilfe von Neutronenaktivierung konnte der Scandiumgehalt in einer Reihe von Eisenmeteoriten gemessen werden. Aus der Proportionalität zu anderen Spallationsprodukten der Höhenstrahlung, wie Helium und Neon, ergab sich, daß auch Scandium in Eisenmeteoriten fast ausschließlich durch die Einwirkung der Höhenstrahlung auf die Eisenkerne des Meteoriten entsteht. Während sich für den natürlichen nicht durch die Höhenstrahlung gebildeten Scandiumgehalt ein Wert von etwa 2 · 10-10 g Sc/g fand, steigt der „kosmogene“ Anteil bis auf 4,6 · 10-9 g Sc/g. Während bei Helium sowie bei den anderen Edelgasen, die durch die Einwirkung der Höhenstrahlung in Meteoriten gebildet werden, etwaige Verluste durch Diffusion nicht vollkommen ausgeschlossen werden können, sind beim Scandium keine solchen Verluste möglich. Scandium mit der Massenzahl 45 liegt nur 11 Massenzahlen unterhalb des Eisens und wird daher, wie aus Bestrahlungsexperimenten bekannt ist, bereits durch Teilchen mit relativ kleinen Energien von einigen 100 MeV mit sehr beträchtlichen Querschnitten erzeugt. Scandium ist daher in Eisenmeteoriten als Monitor für Teilchen mit Energien von 200 bis 1000 MeV anzusprechen. Aus den relativen Konzentrationen von Scandium zu Neon, die in Meteoriten in verschiedenen Größen aufgefunden wurden, war es möglich, durch Vergleich mit den theoretisch zu erwartenden Konzentrationen den Mindestanteil von Teilchen mit Energien unter 1 GeV an der Gesamtintensität der Höhenstrahlung zu berechnen. Es stellte sich heraus, daß in der primären Höhenstrahlung mindestens 2,1-mal soviel Teilchen mit Energien unter 1 GeV vorhanden sein müssen als Teilchen mit Energien über 1 GeV. Für die Gesamtintensität ergibt sich somit ein Wert von 0,65 Teilchen/cm2 sec sterad. Beide Angaben sind Mittelwerte über die gesamte Zeit, die die Meteoriten der Höhenstrahlung ausgesetzt waren, und über die von den Meteoriten durchflogenen Räume.Keywords
This publication has 0 references indexed in Scilit: